Wir vom Elferspot Magazin sind ständig auf der Suche nach spannenden Porsche Fahrzeugen und deren Geschichte. Natürlich sind wir besonders interessiert an den Menschen, die diese Autos – von Liebe und Leidenschaft beflügelt – in besondere Autos verwandeln. Dieses Mal konnten wir mit Nicholas aus San Francisco sprechen, der einen wunderbaren Porsche 996 Carrera 4S besitzt. Viel Spaß beim Lesen.
Hi Nicholas! Danke, dass du dir Zeit für dieses Gespräch genommen hast. Wir haben uns über Instagram kennengelernt. Auf deinem Profil teilst du immer wieder mal Bilder von deinem 996. Wie kamst du zu diesem schönen Fahrzeug?
Ich war schon immer ein Fan der Marke Porsche, aber es ist ist nicht leicht, sich diesen Traum zu erfüllen. Ich lebe in San Francisco, was bedeutet, dass es sehr schwierig ist, ohne Garage ein derartiges Auto zu besitzen. San Francisco ist auch eine sehr teure Stadt zum Leben, die es schwierig macht, einen Porsche zu kaufen und ihn dann an der Straße zu parken. Vor ungefähr 5 Jahren begann ich aber dann ernsthaft an eine Anschaffung zu denken, doch die meisten Baureihen vom Porsche 911 waren außerhalb meiner finanziellen Reichweite. Die Ausnahme war der 996. Wie schon erwähnt, parke ich meinen Porsche auf der Straße und darum wollte ich rein finanziell betrachtet kein zu großes Engagement eingehen. Ich habe sehr viel gesucht und eines Tages bin ich auf diesen 996 Carrera 4s gestoßen. Ich habe mich sofort verliebt. Das breite Heck und die Linien waren super schön. Der Preis war echt günstig und das erlaubt es mir nun auch, den Wagen viel zu fahren und viel Spaß damit zu haben. Und das mein Porsche an der Straße parkt, bereitet mir auch keine schlaflosen Nächte.
Ich habe sehr viel gesucht und eines Tages bin ich auf diesen 996 Carrera 4S gestoßen. Ich habe mich sofort verliebt.
Was kannst du uns noch über dich als Person erzählen?
Ich bin Designer. Ich habe viele Jahre in der Architektur gearbeitet und dann Möbel entworfen. Nachdem ich mich ungefähr ein Jahr intensiv mit dem Möbel-Designen beschäftigt habe, bot mir der Besitzer des Unternehmens an, die ganze Firma zu leiten. Ich stieg auf und rockte für ungefähr zwei Jahre die Firma. Es war eine tolle Zeit. Nachdem ich mein größtes Projekt in diesem Geschäft abgeschlossen hatte, habe ich mich mit diesem Porsche belohnt. Der Kunde, mit dem ich arbeitete, hatte auch eine Carrera 4s. Ich wusste also, dass ich auf dem richtigen Weg war. Das war ungefähr im Jahr 2015. Kurz danach begann ich eine neue Herausforderung bei Adobe, heiratete, wir bekamen einen Sohn und ich renovierte eine Wohnung für meine kleine Familie. Ich bin jetzt sehr stolzer Papa und Ehemann. Oh, und ich habe auch eine Garage für den Porsche gefunden!
Der 996 ist also dein erster Porsche?
Ja, richtig.
Der 996 ist in der Porsche-Community ein sehr polarisierendes Auto. Warum denkst du, sind die Leute so gespalten?
Ich denke, jede signifikante Veränderung kann polarisieren. Das liegt in der Natur der Sache. Ich erlebe das jeden Tag in meiner Arbeit. Der Mensch tut sich generell schwer mit größeren Veränderungen. Ich kann also gut verstehen, warum die Porsche Leute beim 996 so gespalten sind. Neben der Designänderung wurde ja im Herzen dieser Maschine auch eine große Veränderung vorgenommen. Der legendäre und kultige luftgekühlte Motor musste dem moderneren, wassergekühlten Motor weichen. Das war der erste Grund für Aufregung. Der zweite Grund war, dass der Elfer nun keine exklusiven Bauteile mehr hatte, sondern einige Teile mit dem kleinen Bruder im Haus, dem Boxter teilen musste. Dieser Schritt rettete damals übrigens Porsche als Unternehmen. Porsche fand, was manche Leute in meinem Unternehmen heute „eine synergetische Gelegenheit zum Skalieren“ nennen. Ich denke bei meinem 996 übrigens überhaupt nicht unternehmerisch. Es sind einfach diese traumhaften Linien die mich so begeistern und ich nutze jede Gelegenheit, diesen Wagen zu fahren.
Es sind einfach diese traumhaften Linien die mich so begeistern und ich nutze jede Gelegenheit, diesen Wagen zu fahren.
Ich habe aber auch einen Kindersitz im Porsche und werde meinen Sohn zukünftig auch auf kürzeren Fahrten mitnehmen. Ich denke, dass ich dafür „coole Dad-Punkte“ sammeln kann.
Du sprichst von „jeder Gelegenheit“. Wie oft kommst du tatsächlich zum Fahren?
Heutzutage ist es grundsätzlich schwierig, Zeit zu finden. Doch es hat eine hohe Priorität für mich, weil es eine Zeit ist, die ich wirklich mal für mich alleine habe. Ich fahre zweimal pro Monat unsere wunderschöne Küste hoch und runter. Einmal pro Woche pendle ich beruflich von San Francisco nach San Jose und hin und wieder fahre ich dann da auch mit dem Porsche. Die meiste Zeit bin ich in unserem Volvo SUV unterwegs. Ich hole meinen 10 Monate alten Jungen vom Kindergarten und setze ihn in den Kindersitz, dafür ist der Volvo zugegeben deutlich besser wie der Porsche. Ich habe aber auch einen Kindersitz im Porsche und werde meinen Sohn zukünftig auch auf kürzeren Fahrten mitnehmen. Ich denke, dass ich dafür „coole Dad-Punkte“ sammeln kann.
Was ist mit deiner Familie? Mögen sie auch deine Autos?
Ja, meine Familie liebt Autos! Aktuell bin ich der einzige Porsche-Besitzer in unserer großen Familie. Ich würde mir wünschen, dass ich meinen Sohn für den Kart-Sport begeistern kann, wenn er mal älter ist. Ich freue mich darauf, ihm alles über Motoren beizubringen und mit ihm gemeinsam zu lernen. Ich denke, dass wird zukünftig eine einzigartige Fähigkeit sein, wenn er einen Schraubenschlüssel in die Hand nehmen und damit umgehen kann. Ich glaube nicht, dass es in Kalifornien in Zukunft noch viele Verbrennungsmotoren auf den Straßen geben wird. Ich hoffe, dass ich meinen 996 lange genug behalten kann, um ihn später mal meinem Sohn weitergeben zu können…. wahrscheinlich, wenn er 35 wird.
Ich glaube nicht, dass es in Kalifornien in Zukunft noch viele Verbrennungsmotoren auf den Straßen geben wird.
Wenn du einen weiteren Porsche wählen könntest, welcher würde es sein?
Wow, sehr schwierige Frage! Mich fasziniert der neue Porsche 911 GT2 RS total. Das Ding ist ein Monster! Das einzige Problem ist, dass es keinen Rücksitz gibt und ich somit keinen Platz für meinen Sohn Nico habe. Aber irgendwie könnten wir das schon lösen. (lacht)
Vielen Dank Nicholas, es war toll mit dir zu sprechen. Danke für die Einblicke in dein Porsche Leben.
Bilder: Nicholas V. Ruiz
Interview: Markus Klimesch
Übersetzung aus dem Englischen: Markus Klimesch
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