Singer Vehicle Designs hat das Ergebnis seiner neuesten Studie präsentiert. Sie ist inspiriert durch Porsche ersten turbogeladenen 911, den Porsche 930 Turbo. Das ist deshalb so interessant, weil Singer Vehicle Design bisher noch keinen restaurierten Porsche 911 Backdate mit Turbomotor im Angebot hatte. Bislang gab es von den großen Firmen hier nur den Kaege Retro Turbo, für diejenigen, die gern einen zwangsbeatmeten Restomod wollten. Singer Vehicle Designs bezeichnet es als neues Kapitel für die Firma. Nach dem Classic Study und dem Dynamics and Lightweight Study – oder kurz DLS – wird der Turbo Study als dritter Akt der Firmengeschichte bezeichnet.
Beim neuesten Restomod aus Kalifornien verwendet Singer ein Porsche 964 Turbo Chassis als Ausgangsbasis. Die Karosserie ist komplett neu gestaltet und aus Kohlefaser gefertigt. Wir haben noch keine Angaben zum Leergewicht erhalten, erwarten aber eine satte Gewichtsreduzierung im Vergleich zum ursprünglichen 964-Modell. Die Karosserie des 930 Turbos, einschließlich Whaletail und Haifischnase, wurde übernommen, wobei die Aerodynamik und die strukturelle Gesamtsteifigkeit optimiert wurden.
Das Triebwerk basiert auf einem 3,8-Liter Mezger-Motor mit zwei Turboladern und elektrischen Wastegates. Singers Leistungsangabe lautet „ab“ 450 PS. Je nach Kundenwunsch sind verschiedene Spezifikationen möglich. Da der Besitzer eher einen GT als einen reinrassigen Rennwagen wollte, klingt die Leistungsangabe durchaus vernünftig. Vor allem, wenn man die Kohlefaser-Diät des Wagens bedenkt. Der Motor ist mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe gekoppelt, und gestoppt wird mit Carbon-Keramik Bremsen.
Um nicht nur Leistung, sondern auch Komfort und Benutzerfreundlichkeit zu bieten, hat Singer umfangreiche Arbeit an der Technologie des ersten Turbo Backdates geleistet. Er verfügt über einen hauseigenen Allradantrieb, ABS und sogar eine Traktionskontrolle wird angeboten. Je nach Kundenwunsch ist aber auch Heckantrieb möglich. Um die GT-Fähigkeiten des Turbo Study zu optimieren, hat Singer viel Arbeit in die Geräuschreduktion des Innenraums gesteckt. Außerdem ging man bei der Fahrwerksabstimmung mehr in Richtung Komfort und Langstreckentauglichkeit. Elektrisch verstellbare und beheizbare Sitze, sowie eine Klimaanlage runden die Annehmlichkeiten des Singer Turbo Study ab.
Bei der Farbkombination entschied sich Singers Kunde für eine sehr leichte, geschmackvolle Gestaltung. Von außen ist der Wagen in einem wunderschönen hellen Blau lackiert, das Wolfsblau genannt wird. Im Innenraum findet man, wie bei Singer üblich, das feinste Leder, das man für Geld kaufen kann, dieses Mal in Malibu Sand. Die Akzentuierung mit Holz ist bekanntermaßen nicht jedermanns Sache, aber wir finden, das Schwarzwaldholz bietet einen schönen Kontrast zu den hellen Sitzen.
Für diejenigen, die die Turbo-Studie in Aktion sehen und hören möchten: Ihr solltet euch den 23. bis 26. Juni 2022 in euren Kalendern eintragen. Beim Goodwood Festival of Speed wird das Auto der Öffentlichkeit präsentiert. Für alle Nordamerikaner ist ein weiterer Termin in Monterey in Nordkalifornien zur Car Week im August 2022 geplant.
Elferspot Magazin