Backdates oder Restomods auf Porsche 911-Basis gibt es mittlerweile in unzähligen Facetten, Varianten, Motorisierungen und Designs. Um diese bis ins letzte individualisierbaren Kunststücke auf Rädern bauen zu können, erfordert es wahnsinnig viel Know-How, Kreativität, Materialien höchster Güte und natürlich auch die besten Handwerker ihrer jeweiligen Zunft. All das an einem Standort zu bündeln, ist eine kaum lösbare Aufgabe. Deshalb gehen Marco Hinderer und Martin Anders mit PrinzipR einen ganz neuen Weg. Sie haben weder eine eigene Werkstatt, noch fest angestellte Mechaniker. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb kreieren sie Porsche 911 Backdates allerhöchster Güte. Welche Vorteile das für ihre Kunden hat, verrieten mir die beiden sehr offen und transparent.
Marco Hinderers Passion für Zuffenhausener Sportwagen begann früh. “Ich durfte früher immer bei meinem Patenonkel zu den Porsche Club-Rennen mitfahren. Als ich auf der Rückbank seines Elfers den Motor hinter mir spürte, war ich mit dem Porsche-Virus infiziert”, erklärt der PrinzipR-Gründer. 1992 kaufte sich der damals 25-Jährige seinen ersten eigenen 911. Über die Jahre kaufte, modifizierte und verkaufte er alles vom SC bis zum 991.
Genau diese Leidenschaft machte Marco Hinderer auch zu seiner Berufung. Der Vollblut-Unternehmer setzte alles auf die Karte PrinzipR. Die Erfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten stellt er er als technischer Kopf von PrinzipR heute seinen Kunden zur Verfügung. Sein Credo lautet dabei: “Wir machen Deinen Porsche leicht, schnell und schön – immer individuell auf Dich zugeschnitten.”
Es gibt wenig, was einen beruflich mehr erfüllt, als wenn man merkt, dass beim Kunden der Funke überspringt.
Martin Anders, PrinzipR
In Martin Anders fand Hinderer einen ebenso passionierten Partner für sein Projekt. Mit Mitte 20 war für ihn klar, dass er irgendwann selbst Porsche fahren möchte. Diesen Traum erfüllte er sich mit 32 und fuhr seitdem Modelle fast aller Baureihen. Für seine Herzensangelegenheit beendete Martin sogar seine Karriere als Managementberater & Führungskraft bei Unternehmen wie McKinsey, Meta und ProSiebenSat.1. “Berufliche Erfüllung ist wichtiger als der Kontostand”, fasst er die Beweggründe für seine Neuorientierung zusammen.
Die Affinität zu effizienten und flexiblen Lösungen behielt sich Martin Anders bei. “Eine eigene Werkstatt kostet jeden Monat sehr viel Geld. Besonders wenn du höchste Qualität liefern möchtest, brauchst du sehr teures Equipment und natürlich die besten Leute. Die Kosten dafür müsste am Ende der Kunde zahlen”, so die einfache Rechnung. Deshalb geht das Duo heute einen anderen, ungewöhnlichen Weg.
Wir sind Projektmanager und Netzwerker.
Martin Anders, PrinzipR
In Esslingen, unweit des Stuttgarter Porsche-Werks betreiben Marco Hinderer und Martin Anders mit PrinzipR nämlich eine Art Projektbüro. Sie haben keinen eigenen Workshop und keine weiteren eigenen Angestellten. Stattdessen ist ihr Anspruch, die besten Köpfe der Szene zu vernetzen. „Unsere Philosophie basiert darauf, mit den besten Partnern zusammenzuarbeiten und so für jedes Projekt die optimalen Spezialisten zu finden.“
“Es gibt Partner, die eine besondere Expertise im Bereich Backdates auf 964-Basis haben, andere sind G-Modell-Spezialisten und wiederum andere sind Koryphäen auf dem Gebiet der OEM Plus Restaurationen von Turbomodellen”, erklärt Martin. Was genau PrinzipR unter OEM Plus versteht, möchte ich wissen. “Das sind Restaurationen, die ein Fahrzeug durch den Einsatz moderner Verfahren und verbesserter Komponenten auf ein Niveau hieven, das über dem des Originalzustands liegt”, bedeutet mir Marco. So können Kunden gezielte Optimierungen und Individualisierungen vornehmen und trotzdem den Charakter des Originals erhalten.
Bei PrinzipR können sich Kunden kreativ völlig ausleben. Statt auf vorgefertigte Designs zu setzen, bietet die junge Esslinger Firma den Kunden mehr Freiheiten. Allein bei den Cockpits gibt es unzählige Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten von klassisch bis modern.
Je nach Basis-Fahrzeug und geplanten Umbauten haben die beiden immer die passenden Meisterwerkstätten zur Hand, von Sattlern bis hin zu Karosseriebauern. “Unsere Partner sind natürlich handverlesen. Zum Beispiel arbeiten wir mit Motorenbauern, die im Alltag Rennsportmotoren für Sieger-Fahrzeuge aufbauen oder Karosseriebauern, die Multi-Millionen-Dollar-Restaurationen abliefern”, betont Martin Anders.
Wir bauen ein Team, in dem die Spezialisten das machen, was sie am besten können.
Marco Hinderer, PrinzipR-Gründer
Das Ergebnis: High-End Porsche-Umbauten, die traditionelles Handwerk mit moderner Performance und noch so individuellen Kundenwünschen vereinen. “Diese Flexibilität gibt unseren Kunden mehr Optionen und uns selbst die Möglichkeit, ganz konkret auf deren Wünsche einzugehen”, erklärt Martin.
Einer der wichtigsten Partner für PrinzipR ist Bernd Szafranski. Der frühere Chefmechaniker des Rennteams von Jürgen Alzen, ist Gründer von LSZ Classics. Besonders im Bereich der 964 Backdates macht Szafranski niemand etwas vor. Als Werkstattleiter verwirklichte er einst Dirk Lührmanns Vision vom Mletzko Heartbeat. Heute arbeitet er mit seiner Firma LSZ Classics für weltweit bekannte Größen der Backdate-Szene als Servicepartner. Zu seinen Kunden zählt – neben PrinzipR – zum Beispiel auch Kalmar Automotive.
“Bei Marco & Martin erkenne ich meine eigene echte Porsche-Leidenschaft. Ich freue mich sehr darauf, gemeinsam mit PrinzipR anspruchsvollste Kunden glücklich zu machen” so Szafranski zur 2024 begründeten Partnerschaft. „PrinzipR erspart es mir, jemanden für internationalen Vertrieb und Marketing sowie die intensive Kundenberatung einstellen zu müssen“, fasst der Meister die Vorzüge der Kooperation zusammen.
Wie genau ein Umbauprojekt bei PrinzipR abläuft, möchte ich wissen. “Ein so individuelles Auto sollte passen wie ein Maß-Handschuh. Deshalb ist es wichtig, herauszufinden, was zum Kunden passt und was sie oder er mit dem Auto vor hat. Soll es ein Backdate oder eine OEM Plus Restauration auf Basis G-Modell oder 964 werden, Saugmotor oder Turbo?”, fasst Martin die ersten Schritte der Kundenberatung zusammen. Anschließend folge eine Grobkalkulation und eine Lieferzeitangabe. Diese liege derzeit bei 9-18 Monaten, je nach Art des Projektes.
Die sogenannten OEM Plus Restaurationen von PrinzipR verspricht zeitgenössische Optik mit modernster Technik. Die Upgrades in Sachen Fahrwerk, Reifen, Bremsen, Konnektivität und Beleuchtung verbessern die Nutzbarkeit und das Fahrerlebnis drastisch!
Wir verstehen unsere Aufgabe so, die Träume und Visionen unserer Kunden zu ergründen und am Ende greifbar zu machen, sie in die Realität umzusetzen.
Marco Hinderer, PrinzipR-Gründer
Nachdem das Basisfahrzeug beschafft wurde – entweder vom Kunden oder durch PrinzipR – beginnt die Zerlegung. “Im nächsten Schritt geht es um das genaue Design. Hier orientieren wir uns an echten tailor-made-Produkten. Bei uns gibt es keine Limits! Wir schicken unseren Kunden eine schöne Box mit Lackfröschen, also Farbmustern auf eigens kreierten 3D-Druck-Teilen und Stoffmuster. Außerdem verschiedene Renderings und sogar handgemalte Sketches einer Designerin. So kann die Entscheidung ganz bequem Zuhause auch mit Freunden und Familie besprochen werden.
Bei der perfekten Konfiguration spielt auch die Haptik eine große Rolle. Deshalb sendet PrinzipR seiner Kundschaft neben den hübschen „Lackfröschen“ – so nennt man die kleinen lackierten Auto-Silhouetten – auch verschiedene Stoffmuster und Design-Sketches.
Auch technisch gibt es bei PrinzipR keine Denkverbote. Ich frage, welche Motorisierungen die Kunden wählen können. Martin erklärt, der Einstieg sei eine einfache Motorüberholung, doch auch 3,6 bis 4,0 Liter Hubraum mit 400 und mehr PS sind möglich. “Wenn ein Kunde einen Kompressormotor möchte, dann werden wir das genauso ermöglichen, wie einen 500 PS Turbomotor”, gibt mir Marco Hinderer zu verstehen. Die passenden Motorenbauer hätte er für jedes Szenario an der Hand – sei es auch noch so verrückt.
Sobald die finale Konfiguration steht – was bei allein acht verschiedenen Sitzen in jeder erdenklichen Stoffkombination durchaus etwas Zeit bedarf – beginnt die Koordinationsarbeit für die “Projektmanager”. Werkstatt, Sattler, Karosseriebauer und Lackierer müssen auch disponieren.
Wir wollen funktionale Kunst schaffen. Da spielt die Qualität eine zentrale Rolle!
Martin Anders, PrinzipR
Ich frage Martin, wie bei so vielen verschiedenen Partnern gleichbleibende Qualität sichergestellt werden kann. “Grundsätzlich ist eine Werkstatt immer Generalunternehmer. Diese kümmert sich um das Thema TÜV, H-Kennzeichen oder länderspezifische Bestimmungen und gibt auch die Garantie auf das Fahrzeug. Die Qualitätssicherung obliegt natürlich uns, schließlich steht unser Name auf dem Produkt”, erläutert der 42-Jährige. “Gleichzeitig bringen wir unsere eigenen Backdate-Teile, Design- und Konfigurationserfahrungen in jede Partnerschaft gleichbleibend ein.”
Marco betont: “Wir behandeln jedes Projekt, als wäre es unser eigenes. Deshalb arbeiten wir am liebsten mit ebenso leidenschaftlichen Kunden zusammen, die das Thema Individualisierung und Personalisierung schätzen. Bestenfalls fahren sie auch gern mit dem Auto und zeigen es. Das ist für uns die beste Werbung.” Dabei empfehle er nicht grundsätzlich die Vollrestauration. Er rate davon durchaus auch ab, sofern es nicht notwendig oder sinnvoll wäre.
Marco Hinderer und Martin Anders haben, gemeinsam mit Bernd Szafranski, Großes vor. Der Kundenstamm in Europa, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten soll mit neuen Projekten weiter ausgebaut werden. Künftig soll es neben 964-Backdates auch verstärkt OEM Plus Projekte geben – natürlich alles made & engineered in Germany. Viele Partner stammen sogar direkt aus der “Porsche-Region” um Stuttgart.
„Wir stehen für maximale Performance und Individualität pro investiertem Euro“, lautet Marco Hinderers Botschaft. Vom behutsam individualisierten 911 Carrera 3.2 bis hin zum High-End-Backdate auf 964-Basis macht PrinzipR alles möglich.
Die Vorteile von PrinzipR sieht das Duo insbesondere in der größtmöglichen Flexibilität und Individualität. “Bei uns gibt es nicht das eine Backdate-Design, das in unterschiedlichen Farben erhältlich ist. Stattdessen erarbeiten wir gemeinsam mit den Kunden deren Design-Traum”, betont Martin Anders.
Unser Ziel ist es, auch weiterhin die Erwartungen zu übertreffen und Porsche-Enthusiasten weltweit mit einzigartigen Fahrzeugen zu begeistern.
Marco Hinderer, PrinzipR
© Elishua Bachor und PrinzipR
Elferspot Magazin