Mit der Neuvorstellung des Porsche 992.2 Carrera S erweitern die Stuttgarter das Angebot in der aktuellen 911-Baureihe. Wie schon bei den Vorgängern schließt der Carrera S die Lücke zwischen dem Basis-Carrera und dem leistungsstarken Carrera GTS mit t-Hybrid. Das 480 PS starke S-Modell bietet mehr Leistung, mehr Ausstattung und Optionen, ist aber nur mit Heckantrieb im Angebot. Wir haben alles Wissenswerte rund um den „Dynamischsten 911 Carrera S aller Zeiten“ für euch zusammengefasst.
Während Porsche mit dem 992.2 Carrera GTS erstmals einen Hybrid-Antrieb in den Elfer integriert hat, bleibt der neue Carrera S dem reinen Verbrennerkonzept treu. Sein 3,0-Liter-Sechszylinder-Biturbo-Boxermotor wurde laut Porsche grundlegend überarbeitet. Das Ergebnis sind 480 PS Spitzenleistung und 530 Nm Drehmoment. Übrigens steht die Maximalleistung bei einer für Turbomotoren außergewöhnlich hohen Drehzahl von 7.500 U/min an, was auf reichlich Drehfreude schließen lässt. Das Drehmoment des 992.1 GTS erreicht der Carrera S jedoch nicht. Die Gründe könnten unter anderem in den verschärften Abgasnormen liegen.
Die Daten lassen es aber schon vermuten: Der Motor basiert auf dem bekannten und bewährten 9A2-Triebwerk, das schon im 991.2 zum Einsatz kam. Allerdings wurde er mit neuen Turboladern und einer Ladeluftkühlung auf Basis des 992 Turbo garniert, sodass er in seiner Spitzenleistung auf dem Niveau des 992.1 Carrera GTS liegt. Das zeigt sich auch bei den Fahrleistungen. Denn der neue Carrera S stößt mit 3,3 Sekunden von null auf hundert km/h allmählich in Bereiche vor, die vor wenigen Jahren nicht mal ein Turbo S erreichen konnte und stellt damit sogar den 911 S/T in den Schatten. Seine Höchstgeschwindigkeit von 308 km/h lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Selbst der aktuelle GTS ist nur 4km/h schneller und nimmt dem 992.2 Carrera S auch nur akademische drei Zehntel im Spurt auf Landstraßentempo ab.
Allerdings ist die Auswahl beim Carrera S in Sachen Antrieb vollständig auf null eingeschränkt. Wie schon beim regulären Carrera gibt es auch beim schärferen Modell nur Heckantrieb. Der Allradantrieb bleibt damit dem GTS vorbehalten. Auch beim Getriebe müssen Carrera-S-Käufer 2025 mit dem zweifelsohne tollen 8-Gang-PDK leben. Wer ein Schaltgetriebe will, muss zum Carrera T greifen. Als Karosserievarianten gibt es zum Marktstart allerdings immerhin Coupé und Cabriolet.
Nicht nur längsdynamisch hievt Porsche den Facelift-992 Carrera S nochmal auf ein neues Niveau. Das Porsche Torque Vectoring Plus (PTV+) gehört zur Serienausstattung und beinhaltet eine elektronisch geregelte Hinterachssperre. Außerdem ermöglicht es einseitig gezielte Bremseingriffe. Hinter den 20 und 21 Zoll großen Carrera-S-Rädern wartet dazu die vom GTS bekannte Bremsanlage mit roten Bremssätteln sowie vorn 408 und hinten 380 mm großen Bremsscheiben. Auf Wunsch gibt es natürlich die Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB). Serienmäßig an Bord ist außerdem die Sportauspuffanlage.
Der hohe Anspruch an Wertigkeit und Exklusivität des Carrera S zeigt sich auch im Innenraum. Serienmäßig stattet Porsche den Sportwagen mit einem Lederpaket in Schwarz aus.
Oliver Hilger, Pressesprecher 911 und 718
Optional erhältlich ist das PASM-Sportfahrwerk, inklusive 10 mm Tieferlegung und überarbeiteter Dämpferhydraulik. In Kombination mit der ebenfalls optionalen Hinterachslenkung und einer darauf abgestimmte Vorderachskinematik verspricht Porsche ein noch agileres und präziseres Fahrverhalten. Der Preis dafür: 2.249,10 Euro für die Hinterachslenkung und 1.088,85 Euro für das PASM Sportfahrwerk. Gegen Aufpreis gibt es zudem ein Vorderachs-Liftsystem für 2.356,20 Euro sowie das Sport Chrono Paket für 2.082,50 Euro.
Das Lederpaket im Interieur ist hingegen Serienausstattung. Anders als beim Carrera sind im neuen Porsche 992.2 Carrera S die Sitze, Kopfstützen, Türtafeln und die aufpreisfreien, optionalen Rücksitze bereits mit Leder verkleidet. Optional gibt es noch ein erweitertes Lederpaket, das unter Anderem auch die Handschuhfachabdeckung, Seitenverkleidungen und den Sitzboden beledert sowie auf Wunsch Kontrastnähte in Kreide anbietet. Diese erweiterte Lederausstattung im 992.2 Carrera S kostet übrigens gute 1.200 Euro weniger Aufpreis als im Carrera und ist ab 2.725,10 Euro erhältlich.
Der optisch mit einigen GTS-Teilen, wie der mittig angeordneten Abgasanlage und geändertem Diffusor garnierte 992.2 Carrera S liegt erwartungsgemäß exakt zwsichen Carrera T und Carrera GTS. Sowohl in Sachen Performance, als auch beim Preis. Denn die bisher knapp 30.000 Euro große Lücke zwischen T und GTS – 141.700 zu 170.600 schließt der Carrera S mit einem Basispreis von 154.800 Euro nahezu mittig.
Porsche selbst spricht vom dynamischsten 911 Carrera S aller Zeiten. Vielleicht gelang er den Zuffenhausener Ingenieuren sogar so dynamisch, dass sich der große Bruder namens GTS warm anziehen muss. Der hat zwar – dank des t-Hybrid-Systems – nochmal 61 PS und 81 Nm mehr, muss aber auch deutlich mehr Gewicht bewegen. Je nach Ausstattung beträgt der Gewichtsvorteil zugunsten des Carrera S zwischen 80 und 115 Kilogramm. Im Alltag dürften die rein dynamischen Unterschiede jedenfalls vernachlässigbar bleiben.
Und so steht der neue Porsche 911 Carrera S als sportlicher Verbrenner im Portfolio, der mehr Leistung und zugleich noch eine Spur mehr Luxus bietet als der Carrera T, ohne die technologische Komplexität des GTS.
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Elferspot Magazin