Einer der schönsten Teile unseres Jobs bei Elferspot ist es, immer wieder mit anderen Enthusiasten ins Gespräch zu kommen und ihre persönlichen Porsche-Stories zu hören. Denn egal, woher wir kommen und wer wir sind, die Leidenschaft zu Porsche Sportwagen verbindet uns. Zwischen dem deutschen und dem niederländischen Großen Preis der Motorrad-Weltmeisterschaft (MotoGP) nahm sich niemand geringeres als Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro Zeit für einen Porsche-Talk. Der Grand-Prix-Sieger erzählte mir unter Anderem, warum er sich auf dem Motorrad sicherer fühlt als im Auto und wieso er mittlerweile lieber Porsche als Ferrari fährt…
Hallo Richard, die Freude ist ganz meinerseits! Ich bin 33 Jahre alt und gebürtiger Katalane. Heute fahre ich für Aprilia in der MotoGP und verbringe viel Zeit auf dem Rennrad. Doch um ehrlich zu sein, war ich schon immer autoverrückt.
Früher bin ich Ferrari und auch Lamborghini gefahren. Doch je älter ich wurde, desto mehr sagte mir Porsche zu. Vor fünf Jahren habe ich mir einen Porsche 991.2 Carrera GTS gekauft. Ich war sofort verliebt in dieses Auto und seitdem hängt mein Herz so richtig an der Marke.
Ich liebe einfach die Mischung aus Rennsport-Tradition und Klasse. In einem Ferrari oder Lamborghini kannst du natürlich auch wunderbar Trackdays fahren. Aber mit den Sportmodellen, wie einem 458 Italia, 488 Pista, oder Huracan STO wirst du eher nicht deine Frau zum Essen ausführen.
Das ist bei Porsche völlig anders. Selbst in einem 911 GT3 RS oder Cayman GT4 RS bist du nicht nur auf der Rennstrecke gut aufgehoben. Ein Porsche macht bei der Zeitenjagd genauso eine gute Figur, wie vor dem Restaurant zum Dinner. Und je älter ich wurde, desto mehr habe ich das zu schätzen gelernt.
Als Familienauto haben wir einen Porsche Cayenne Turbo GT. Außerdem habe ich das große Glück, seit kurzem einen Porsche 992 GT3 RS zu fahren. Das Auto ist einfach unglaublich. Ich liebe es! Deshalb möchte ich mich auch von meinem 718 Cayman GT4 RS trennen.
Ich hatte das Auto etwa ein Jahr und habe ca. 3.000 Kilometer Freude an ihm gehabt. Doch es ist nun mal ein Zweisitzer und durch die extrem lange MotoGP-Saison mit mittlerweile 20 Grands Prix habe ich nicht genügend Zeit für beide.
Außerdem habe ich einen Porsche 992 Turbo S. Das ist ein fantastisches Auto, auf der Straße vermutlich sogar schneller als der GT3 RS. Zwar versprüht er nicht so viel Emotionen und ist im Vergleich zum RS recht leise, aber durch die Rücksitze können meine Frau Laura und ich gemeinsam mit unseren Kindern Mia und Max darin fahren.
Leider noch nicht! Auch mit dem GT4 RS bin ich nur in den Bergen unterwegs gewesen und nicht auf der Rennstrecke gefahren. Doch wenn es die Zeit zulässt, gibt es schon eine Sache, die ich sehr gern erleben würde. Irgendwann möchte ich mit dem GT3 RS über die Nürburgring Nordschleife fahren. Das steht ganz oben auf meiner Bucket List.
Das ist eine sehr gute Frage. Weißt du, ich fahre Motorradrennen, seit ich vier Jahre alt bin. Wenn ich mein Motorrad am Limit bewege, fühlt sich das natürlicher und kontrollierter an als im Auto. Es hört sich verrückt an, aber durch die Schutzausstattung mit Lederkombi, Helm und co habe ich auf dem Motorrad auch ein ausgeprägteres Sicherheitsempfinden als im Auto.
Es hört sich verrückt an, aber durch die Schutzausstattung mit Lederkombi, Helm und co habe ich auf dem Motorrad auch ein ausgeprägteres Sicherheitsempfinden als im Auto.
Aleix Espargaro über die Unterschiede zwischen Motorradrennen und Autofahren.
Die Faszination von Autos kommt allerdings weniger von Beschleunigung oder Geschwindigkeit. Stattdessen sind die Fliehkräfte, die du in schnell gefahrenen Kurven spürst, sehr beeindruckend. Alles ist ein bisschen anders als auf dem Bike. Die Linien und Fahrereingaben sind andere und auch das Gefühl unterscheidet sich drastisch.
Für mich ist der Porsche 993 Turbo der schönste je gebaute Porsche Sportwagen. Neben dem GT3 RS ist das mein absolutes Traumauto. Ich habe einen in Andorra gefunden, der mir als Basis sehr gut gefiel. Zunächst wollte ich ihn mit RUF Upgrades neu aufbauen lassen. Im Gespräch mit Josep Egui Julià und Jan Egui Costa von Julià 911 ließ ich mich aber überzeugen, das Auto lieber in den Auslieferungszustand mit Originalteilen zurückzuversetzen.
Ich habe den 993 bislang nur bei der Fahrt zur Werkstatt bewegt. Die Überführung hat aber gereicht, mich nachhaltig zu beeindrucken. Der Porsche 993 Turbo fühlt sich auch heute noch komfortabel und schnell an, fast so, als wäre es ein modernes Auto.
Ja, das könnte ich mir schon vorstellen. Mitte der 2000er habe ich mal ein Rennen in einem Markenpokal mitgefahren. Das lief auch ganz gut und ich kam auf’s Podest. Also vielleicht werde ich das irgendwann mal ausprobieren.
Die Freude war ganz meinerseits. Hoffentlich bis bald an der Rennstrecke!
© Titelbild: David Acedo
Elferspot Magazin