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Trau dich und mach es einfach! – Kaitlyn Clink

04.06.2024 Von Richard Lindhorst
Trau dich und mach es einfach! – Kaitlyn Clink

Kaitlyn Clink ist Fotografin und Autoliebhaberin. In der texanischen Autoszene ist sie bekannt für ihren fotografischen Stil und ihre coole Einstellung. Sie hat sich die Zeit genommen, um über ihr Leben und ihren Weg zur Autofotografie zu sprechen. In unserer neuesten Folge des Elferspot-Porsche-Talks spricht Kaitlyn Clink über Autostyling, denkwürdige Shootings und die Schwierigkeiten, sich als Frau in der Branche zu etablieren.

Danke, dass ich dabei sein darf! Ich bin Kaitlyn Clink, 24 Jahre alt und Fotografin. Nachdem ich in Arizona geboren und aufgewachsen bin, lebe ich nun seit einigen Jahren in Texas. Meine Reise in die Welt der Autos begann schon sehr früh. Mein Vater ist ein großer Autofan und mein Großvater restauriert Oldtimer. Ich verbrachte als Kind viel Zeit mit beiden. Während der Highschool wurde es dann eine echte Autoliebe. Anfangs fand ich JDM-Autos und Muscle Cars cool, später natürlich Porsches!

Vor ein paar Jahren zog ich nach Texas. Kurz darauf fing ich auch mit der Automobilfotografie an. Angefangen hatte ich allerdings mit Portraits. Während der COVID-Pandemie war das allerdings nicht mehr wirklich machbar. Da ich aber schon immer ein Autofreak war, dachte ich, dass ich versuchen sollte, Autos zu fotografieren. Ich fing an, die Muscle-Cars meines Vaters zu fotografieren, und war sofort Feuer und Flamme dafür. Seitdem mache ich neben meinem Hauptjob im Automobilmarketing Fotos von Autos. Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens geworden.

Was fasziniert dich an Porsches im Besonderen?

Je mehr Porsches ich fotografierte und postete, desto mehr Porsche-Fahrer meldeten sich bei mir. Ich lernte so viel über alle Generationen, den Unterschied zwischen luft- und wassergekühlten Autos und so weiter. Es ist eine wirklich coole Gemeinschaft. Und durch die Interaktion mit den Besitzern wurde ich noch mehr von Porsches angezogen. Sie klingen großartig, sehen fantastisch aus, sind so vielseitig und schon serienmäßig rennstreckentauglich.

Und aus professioneller Sicht gibt es einen großen Vorteil, wenn man Porsches fotografiert. Ein Porsche sieht aus jedem Blickwinkel gut aus. Deshalb sind sie „einfach“ zu fotografieren. Ein weiterer Pluspunkt: Viele davon werden auch auf der Rennstrecke eingesetzt. Da ich gerade dort gern fotografieren, hat das meine Leidenschaft für diese Autos noch weiter verstärkt.

Ein Porsche sieht aus jedem Blickwinkel gut aus.

Kaitlyn Clink

Als Fotografin bekommst du die Schlüssel zu vielen coolen Autos. Welche Fahrten sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Obwohl ich schon viele Porsches fotografiert habe, bin ich bisher nur ein paar gefahren. Der erste war der Porsche 991.1 Turbo S meines Chefs bei einer Rennveranstaltung auf einem Flugplatz. Ich durfte 1/2-Meilen-Sprints fahren und es war einfach unglaublich! Die nächste Erfahrung war sogar noch besser. Ich war bei einem Kunden, um seinen Porsche 992 Turbo S zu fotografieren. Er fuhr den Turbo und gab mir die Schlüssel zu seinem 991.2 GT3 RS. Er war laut, schnell, für die Rennstrecke gebaut und einfach umwerfend. Ich durfte mit diesem Auto durch ganz Houston cruisen. Damit neben seinem 992 zu fahren, war ein unvergessliches Erlebnis. Das ist bis heute eines meiner Lieblingsautos!

Welche Shootings sind dir besonders im Gedächtnis geblieben?

Da gibt es zwei ganz Besondere. Auf der Monterey Car Week organisierten ein Freund und ich ein Shooting mit drei McLaren P1 und zwei Zenvos! Diese Kombination ist sicher einmalig. Den Moment werde ich nie vergessen! Die Strecke rund um Monterey war so wunderschön. Und ich hatte noch nie in meinem Leben einen Zenvo gesehen. Dann sogar direkt zwei davon zu sehen, war ein ziemliches Privileg! Und der Kontrast zwischen diesen Autos mit ihren riesigen Turbo- und Kompressor-V8-Motoren und den ultra-eleganten Hybrid-McLarens war wirklich cool.

Das zweite Shooting, das mir in den Sinn kommt, war bei einer Oldtimer-Rallye in der Stadt. Irgendwann machten wir rolling Shots aus dem Kofferraum eines SUV. Hinter uns fuhr ein echtes Rudel, angeführt von einem Ferrari F40 und dahinter einer Gruppe von Porsche 993, 964, 930 Turbos, JDM-Autos, Lamborghini Countachs und so weiter. Normalerweise verstauben solche Autos nur in Sammlungen, aber hier wurden alle hart gefahren, ohne Samthandschuhe! Das war eine meiner schönsten Erfahrungen.

Gibt es gewisse Ziele, die du gern mit bestimmten Autos besuchen würdest?

Auf jeden Fall Europa! Es gibt viele Fotolocations, die ich dort gern besuchen möchte. Ich habe auch eine spezielle Szenarien im Kopf. Einen Mercedes CLK GTR in Island oder einen 911 in Paris zu fotografieren, wäre fantastisch. Ich habe auch schon so viele wunderschöne Fotos von Rallyes, oder einfach aus den Bergen gesehen… Außerdem würde ich gern in einem Porsche Deutschland bereisen. Am liebsten in einem Porsche 993 Carrera S/4S. Ganz oben auf der Liste wäre auch ein Besuch im Porsche-Museum.

Welchen Herausforderungen musstest du dich stellen, um dich in der Automobilwelt zu etablieren?

Die meisten Menschen in der Autoszene sind großartig. Doch als Frau in dieser Welt kann es schwierig sein. Die meisten Leute sind Frauen gegenüber erstmal neugieriger, aber das ist nicht unbedingt von Vorteil. Sich einen Ruf aufzubauen und Kunden zu finden, die einen ernst nehmen, ist in meinen Augen schwieriger.

Ich denke, als Frau kann man sich leichter eine Fangemeinde in den sozialen Medien aufbauen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es hilft, seriöse Kunden zu finden.

Kaitlyn Clink

Es gibt auch viel Skepsis und man muss sich beweisen! Ich denke, als Frau kann man sich leichter eine Fangemeinde in den sozialen Medien aufbauen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es hilft, seriöse Kunden zu finden. Deshalb stelle ich mich in meinen sozialen Medien normalerweise nicht selbst ins Rampenlicht, sondern meine Arbeit.

Mein Rat wäre, so viele Leute wie möglich zu treffen. Nimm an Veranstaltungen teil und bau dir ein starkes Portfolio auf. Fotografiere die Autos, die du liebst und zeige den Leuten, was du kannst. Das Wichtigste ist, ein Netzwerk aufzubauen und sich einen Ruf zu erarbeiten. Sei mutig und lass dich von niemandem ausnutzen! Es ist ein von Männern dominiertes Feld, aber ich würde sagen, dass es für jeden einen Platz gibt. Ich möchte auf jeden Fall mehr Frauen vor und hinter der Kamera sehen. Es ist immer cool, wenn ich andere Frauen mit Interesse an Autos und Fotografie treffe. Wenn du dich dafür begeisterst, hab keine Angst und mach es einfach!

Wenn du dich dafür begeisterst, hab keine Angst und mach es einfach!

Kaitlyn Clink

Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich mich manchmal ein bisschen überfordert fühle. Schließlich muss ich eine Menge produzieren. Wenn man Kunden hat, dann hat man auch Lieferzeiten. Und jedes Shooting ist natürlich anders. Auf der anderen Seite wird es durch die Vielzahl der Autos und Orte nicht langweilig. Es gibt verschiedene Beleuchtungen, Orte, Ästhetik, Wetterbedingungen und natürlich verschiedene Kunden. Es ist also ein sehr lohnender Job in vielerlei Hinsicht.

Wie stehst du zur Entwicklung und zum Styling neuer Autos?

Ich mag schon einige moderne Designs. Aber um ehrlich zu sein, habe ich sie anfangs oft gehasst und erst später zu schätzen gelernt. Für mich ist der McLaren P1 eines der optisch ansprechendsten „modernen“ Autos, obwohl er schon über 10 Jahre alt ist! Ich liebe auch den Porsche 991 GT2 RS oder den Ferrari 488 Pista. Aber bei den meisten neuen Autos, insbesondere bei Elektroautos, würde ich sagen, dass ich sie und die Absichten der Designer verstehe, aber mehr auch nicht. Wenn wir nur über die Schönheit der Form sprechen, ist mein Lieblings-Porsche-Design aller Zeiten der Porsche 993 Carrera S. Ich denke nicht, dass es das coolste Auto ist, das man fahren oder an seine Grenzen bringen kann, aber ich bewundere das Design.

Wenn wir nur über die Schönheit der Form sprechen, ist mein Lieblings-Porsche-Design aller Zeiten der Porsche 993 Carrera S.

Kaitlyn Clink

Was wäre dein Traum-Porsche, wenn Geld keine Rolle spielen würde?

In den letzten Jahren habe ich über einen Porsche Cayman GT4 nachgedacht. Aber eigentlich würde ich gern direkt mit einem Elfer einsteigen, am liebsten 991.1 oder 991.2 GT3. Ich liebe vor allem das Aussehen des 991 und ziehe ihn dem 992 vor, trotz des technischen Fortschritts. Ich würde das Auto gerne auf der Rennstrecke einsetzen, einfach zum Vergnügen. Es geht dabei nicht um Rundenzeiten. Ich würde eh nicht um Trophäen fahren wollen.

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, müsste es ein Porsche Carrera GT sein. Ich verstehe nicht ganz, warum so viel über den 918 gesprochen wird. Ich finde beide beeindruckend, aber der Carrera GT ist ein so rohes, analoges Auto. Er muss einfach an der Spitze stehen. Vermutlich wird er auch in vielen Jahren noch gut aussehen! Und da ich keine leisen Autos mag, ist das ein weiterer Pluspunkt. Der Klang macht für mich das Fahrerlebnis erst richtig interessant.

Das Vergnügen war ganz meinerseits!

Alle Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von Kaitlyn Clink zur Verfügung gestellt (@krc.auto)

Über den Autor

Richard Lindhorst ist Elferspots Chefredakteur und lebt in Norddeutschland. Sein Leben dreht sich nahezu 24/7 um Autos und Motorräder. Du hast einen Tipp für eine Story oder möchtest einfach mit ihm in Kontakt kommen? Du findest ihn auf Instagram unter @rchrdlndhrst.

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