Wir vom Elferspot Magazin freuen uns, immer wieder mit Euch Usern darüber ins Gespräch zu kommen, was Eure Leidenschaft Porsche Sportwagen entfacht hat. Sind es doch oft genau diese Geschichten, die uns Enthusiasten miteinander verbinden und über die Jahre zu vielen Freundschaften führen. Ich hatte vor kurzem das Vergnügen, mit Moritz Mahler genau darüber zu sprechen. Moritz fährt einen Porsche 911 Carrera 4S der Baureihe 996. Um sich mit Gleichgesinnten zu treffen und auszutauschen, rief er die 4SCrew ins Leben. Wie ihm die Idee kam und was ihn an Porsche fasziniert, erfahrt ihr in diesem Interview.
Ich bin 33 Jahre alt, verheiratet, Vater einer wunderbaren 3-jährigen Tochter und arbeite als Produktverantwortlicher in der IT. Wenn du so willst, „leide“ ich seit meinem 10. Lebensjahr am Porsche-Virus. Ein Freund meines Vaters nahm mich damals in seinem Porsche 911 (G-Modell) mit. Das war der erste Sportwagen, in dem ich je gesessen habe und er hat mein Leben nachhaltig beeinflusst. Ich war sofort hin und weg.
Zunächst natürlich ganz klar die Form! Frag ein Kind, wie ein Sportwagen aussieht und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit einen Porsche 911 beschreiben. Auch der Sound flößte mir Ehrfurcht ein und hat mich total beeindruckt. Eine Sache, die ich bis heute noch nicht aus dem Kopf bekommen habe, war jedoch der Geruch. Ein klassischer Porsche riecht immer auch ein wenig nach Öl und Benzin. Setz‘ mich blind in ein paar Autos und ich erkenne den Porsche mit der Nase.
Nicht ganz. Nachdem ich mich etwas umgeschaut und belesen hatte, war ich verliebt in den Porsche 993. Schnell festigte sich dann der Traum, irgendwann selbst einen 993 kaufen zu können – deshalb arbeitete ich schon im Studium wie wild, um die Kriegskasse zu füllen.
Ich bin damals einige Porsche 993 Probe gefahren und war immer mal wieder drauf und dran, zuzuschlagen. Das war in der Zeit, bevor die Preise explodiert sind. Aus heutiger Sicht war es wirtschaftlich ein Griff ins Klo, damals keinen luftgekühlten Elfer gekauft zu haben. Die Lebensumstände passten zur damaligen Zeit aber nicht und dann fehlte der Mut, den Traum auch wirklich umzusetzen. Mal fehlte ein Stellplatz in unmittelbarer Nähe zur Wohnung, dann wurde meine Frau schwanger. Es vergingen schlussendlich ein paar Jahre, auf der Suche blieb ich aber immer.
Nachdem wir uns den Traum vom Eigenheim erfüllt hatten und unsere Tochter aus dem gröbsten raus war, ermutigte mich aber selbst meine Frau, nun doch endlich meinen Traum zu erfüllen. Nachdem die Preise für den Porsche 993 immer weiter Richtung Himmel stiegen, habe ich mich nach Alternativen umgeschaut und bin beim 996 Carrera 4S gelandet. Die Proportionen gefielen mir schon immer gut und nach einer Probefahrt war es dann eh um mich geschehen. Das Fahrzeug funktioniert einfach, ist verhältnismäßig leicht zu fahren, selbst nach heutigen Maßstäben nicht langsam und einfach alltagstauglicher als ein 993.
Es gibt für einen Vater nichts Schöneres, als mit dem eigenen Fleisch und Blut eine Leidenschaft zu teilen. Wenn meine Tochter irgendwann autoverrückt wird, muss ich die „Schuld“ dafür wohl auf meine Kappe nehmen.
Mehr oder minder ja – ich fahre meist mit dem Rad zur Arbeit und nutze den Porsche, wann immer es geht. Manchmal bringe ich damit auch meine Tochter in den Kindergarten. Es gibt für einen Vater nichts Schöneres, als mit dem eigenen Fleisch und Blut eine Leidenschaft zu teilen. Wenn sie irgendwann autoverrückt wird, muss ich die „Schuld“ dafür wohl auf meine Kappe nehmen. Aber das mache ich gern, denn ich nehme mir das Hashtag #teachemyoung schon zu Herzen! (lacht)
Es wäre großartig, wenn die Kleine irgendwann in meinem Carrera 4S fahren lernen würde. Die Augen leuchten jetzt schon, sobald sie einen Porsche sieht. Sie möchte immer mitfahren und neben dem obligatorischen Porsche Bobby Car zum ersten Geburtstag wächst ihre Modellautosammlung stetig. Einen Porsche erkennt sie immer und es war definitiv eines ihrer ersten Worte.
Zunächst bin ich selbst kein begnadeter Schrauber und daher froh um Tipps und Ratschläge aus der Community. Internetforen sind mir allerdings ein wenig zu anstrengend geworden. Dort liest man meist nur Schauergeschichten und der Umgang miteinander ist auch nicht immer freundlich. Außerdem tausche ich Erlebnisse und Erfahrungen lieber persönlich miteinander aus als über das Internet.
Eine weitere Komponente die zu unserem losen Zusammenschluss führte, war die vermeintliche Exklusivität von typischen „luftgekühlten“ Porsche Treffen. Als Fahrer wassergekühlter Modelle, 996 und Boxster im Speziellen, fühlt man sich irgendwie nicht so recht willkommen. Dabei geht es doch überhaupt nicht darum, was für ein Modell man fährt, sondern dass wir alle uns mit einer Marke identifizieren, deren Sportwagen wir lieben.
Ja, und das ist auch gut so. Unser Hobby verbindet nun mal und was gibt es Schöneres, als Geschichten mit Gleichgesinnten zu teilen? Nachdem ich immer wieder vereinzelt Kontakt mit anderen 996 Fahrern hatte, gründete ich mit ein paar Bekannten aus der Szene eine Instagram Gruppe. Die 4SCrew ist dann im Laufe der Zeit immer weiter gewachsen.
Daraus sind Freundschaften entstanden und mittlerweile trifft sich die 4SCrew regelmäßig – zum Beispiel nördlich von Hamburg. Der Austausch ist mir persönlich unheimlich wichtig und trotz des Namens 4SCrew ausdrücklich nicht auf ein bestimmtes Porsche Modell beschränkt. Und sei es nur, um über passende Rad-Reifen-Kombinationen oder Auspuffanlagen zu philosophieren.
© Bilder: Moritz Mahler (@luftgekielt)
Elferspot Magazin