Kaum ein Autobauer wird so sehr mit kultigen Farben verbunden wie Porsche. Blutorange, Signalgelb, Farngrün oder Sternrubin sind nur einige prominente Beispiele aus 70 Jahren Firmengeschichte. Mit den neuen Ausstattungsoptionen „Farbe nach Wahl“, sowie „Farbe nach Wahl plus“ leitet Porsche eine Renaissance der Farbenfreude ein. Typische Porschefarben vergangener Tage feiern somit ein Comeback.
Die meisten Neuwagen unseres Millenniums sind silber, grau oder schwarz. Seit einigen Jahren kehrt sich dieser Trend bei Sportwagen wieder um. Dem trägt Porsche mit dem Farbe nach Wahl (oder auch Paint to Sample) Programm Rechnung. Taycan, 911 und 718 können zum Beispiel wieder in Farben wie Amethystmetallic oder Rivierablau bestellt werden.
Beispiele zu Porsches Farbe nach Wahl Programm könnt ihr euch HIER schon vor dem Start des neuen Konfigurators ansehen. Doch Vorsicht! Prokrastination ist vorprogrammiert. Zu schön sind die vielen Auswahlmöglichkeiten…
Als Leiter Individualisierung und Classic weiß Alexander Fabig: „Außergewöhnliche Lackierungen sind aus der Historie unserer Marke bekannt und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal“. Die Farbpalette wird um über 160 Sonderfarben erweitert. „Mit diesem Angebot lassen wir Kultfarben wieder aufleben“, so Fabig, ganz passend zur traditionsbewussten Unternehmenskultur.
Während unsere geliebten Klassiker früher vorwiegend aus Blechteilen bestanden und generell weniger unterschiedliche Materialien zum Einsatz kamen, besteht die Außenhaut eines Porsche Sportwagens heute aus CFK, Aluminium, Kunststoff und Ähnlichem. Das macht auch die Lackierarbeit natürlich komplizierter. Eine Farbe hält nun mal nicht auf jedem Untergrund. Daher unterscheidet sich die chemische Zusammensetzung – je nach Material.
Deshalb bedurfte es einer neuen Farbmischbank in Zuffenhausen. Aus unzähligen Bestandteilen werden die Farben dort aufs Milligramm genau angemischt. Je nach Untergrund, also Material, muss der Lack in seiner Zusammensetzung noch geringfügig angepasst werden. Auch die Trocknungstemperaturen spielen dabei eine Rolle. Bereits freigegeben sind zum Beispiel Maritimblau, Sternrubin und Mintgrün.
Früher gab es die sogenannte Individuallackierung im Konfigurator. Diese Option wird gestrichen und an deren Stelle hält das Farbe nach Wahl Programm Einzug. Voraussichtlich Anfang 2022 wird es im Porsche Car Configurator integriert sein. Allerdings hängt die Auswahl auch von der Modellreihe ab. Für die Baureihen 911 und 718 stehen mehr als 100 zusätzliche Lackfarben zur Wahl. Bei Panamera, Macan und Cayenne sind es mehr als 50 Optionen. Beim Taycan ergänzen weitere 65 Farbtöne das Spektrum.
Wer auch hier keine passende Farbe findet, kann noch einen Schritt weiter gehen. Porsche Farbe Nach Wahl Plus bietet die Option, ein ganz individuelles Farbmuster vorzugeben. Sportwagen farblich passend zu den neuen Sneakern, dem Lippenstift oder der Handtasche? Alles denkbar! Diese Option bleibt allerdings den Modellen 911, 718 und Taycan vorbehalten.
Wie funktioniert das Ganze? Im Porsche Zentrum gibt man ein Farbmuster ab. Die Porsche AG führt anschließend eine Machbarkeitsprüfung durch. Hier ist etwas Geduld gefragt. Die Prüfung kann mehrere Monate dauern. Porsches Koloristen sorgen so für ein gleichmäßiges Lackbild unter allen denkbaren Bedingungen. Es geht sogar noch weiter. Für jeden Farbe nach Wahl Plus Auftrag wird eine Testkarosse lackiert. Eignet sich die Farbe nicht für die Fahrzeuglackierung, übernimmt die Porsche AG die Kosten der Machbarkeitsprüfung.
Diese Dienstleistung der Porsche Exclusive Manufakturen ist natürlich nicht günstig. Die Preise reichen bei Porsche Farbe nach Wahl von rund 8.800 bis knapp 10.000 Euro. Farbe nach Wahl Plus kostet das Doppelte. Ein Porsche 992 GT3 in Farbe nach Wahl Plus kostet damit knapp 20.000 Euro mehr als normal. Eines ist dann sicher: Individueller geht es nicht mehr!
Elferspot Magazin