Dass der 996 GT3 (MK1) mit ca. 1.860 Exemplaren die seltenste aller GT3 Modellreihen ist, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden. Auch dass der 996 GT3 (MK1) das erste Modell von Porsche mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h war, sollte bekannt sein. Genauso wie, dass der 996 GT3 (MK1) das erste Serienfahrzeug mit einer Rundenzeit von unter 8 min auf dem Nürburgring war. Und dass Walter Röhrl dieses Modell persönlich mitentwickelt hat, gehört ebenfalls unter GT3 Kennern zum Allgemeinwissen. Konzentrieren wir uns also auf das Wesentliche:
Dieser Porsche 996 GT3 (MK1) entspricht in seiner Ausstattung exakt dem Exemplar, das im Porsche Museum steht: Indischrot, keine Mittelkonsole, Schalensitze, Radio und Klimaanlage – Ende der Sonderausstattungen. Auf das kostenlose Clubsport Paket hat der Erstbesitzer verzichtet. Darüber kann man traurig sein, diese Wahl macht den Wagen aber zumindest ein kleines bisschen alltagstauglicher.
Ausgeliefert wurde dieser 996 GT3 (MK1) im Januar 2000 in Leipzig. Danach ging er nach NRW. Und 2004 kam der Wagen dann nach Schweden, wo er bis 2020 blieb. Selbstverständlich wurde das Fahrzeug über die gesamte Lebensdauer in Porsche Zentren oder Porsche Spezialwerkstätten gewartet. In einer solchen Werkstatt in Fürth wurde der Wagen dann nach seiner Rückkehr nach Deutschland technisch für den Italienurlaub des Werkstatt-Inhabers fit gemacht – und hierfür auch angemeldet. Bevor diese Reise stattfinden konnte, habe ich das Auto als Nachfolger für meinen damaligen 964 C2 vom Fleck weg gekauft und mit ins schöne München genommen. Der Herr aus Fürth ist dann mit einem Audi Q7 in den Urlaub gefahren …
Der 996 GT3 (MK1) steht seitdem in Schwabing in einer Einzelgarage und ist nur in den Sommermonaten saisonzugelassen. Über 2.000 Porsche Fans aus aller Welt folgen seither „the.red.996.GT3“ auf Instagram und freuen sich über spektakuläre Bilder von traumhaften Alpentouren – aber auch über ein paar richtig gute Shots aus München und Umgebung. Wer noch mehr Bilder sehen möchte, sollte also mal bei Instagram vorbeischauen. Den Account gibt es gratis zum Auto dazu.
Der Wagen bekommt in der ersten Maiwoche einen neuen TÜV bei Autoaktiv Classic, einer Porsche Spezialwerkstatt im Münchner Süden und kann dort ggfs. auch besichtigt werden. Es gibt natürlich auch ein Classic Data Gutachten von 2024 mit der Note 2, allerdings nur mit einem „Minus“ – was vor allem den Steinschlag-Souvenirs der oben beschriebenen Alpentouren geschuldet ist. Technisch ist der Wagen selbstverständlich einwandfrei, weil über die gesamte Lebensdauer regelmäßig und fachgerecht von Porsche Spezialisten gewartet. Das Scheckheft ist entsprechend vollständig.
Wer also eine richtig gute, maximal agile und vor allem super sexy Fahrmaschine in der allerbesten Farbe sucht, liegt mit diesem Wagen 100% richtig. Wem etwas komplett makelloses im Sammlerzustand für die Garage vorschwebt oder wer lieber etwas unauffälliger unterwegs ist, schaut besser weiter.
Abschliessend noch ein Satz zum Wertsteigerungspotential: Der 996 GT3 (MK1) wurde 1999 nicht in den USA zugelassen. Porsche hat damals bei der geringen Stückzahl schlichtweg Aufwand und Kosten gescheut. Im Ergebnis fehlt heute dieses Modell in allen US-amerikanischen GT3 Sammlungen. Das Interesse ist dort ist aber riesig, was aus dem Feedback auf Instagram mehr als deutlich wird. Wenn dieses alberne Zollthema also wieder wegfällt, sollte sich der Preis spürbar nach oben entwickeln. Denn jetzt, nach 25 Jahren, ist der Import des 996 GT3 (MK1) in die USA endlich & erstmals möglich.
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