Der hier angebotene Porsche 962 C #165 wurde im Frühjahr 1991 bei Porsche in Weissach fertiggestellt und verblieb im Eigentum der Weissacher als Reservefahrzeug. Für den einzigen Renneinsatz wurde Chassis 165 im August 1991 an das Rennteam Obermaier Racing entliehen, welches den Wagen im Zuge der FIA Sportwagen Weltmeisterschaft beim 430 Kilometer Rennen am Nürburging einsetzte. Pilotiert wurde der 962 hierbei von Jürgen Oppermann und Otto Altenbach. Im Qualifying noch auf Position 10 platziert, mit einer Rundenzeit von 1.27,856, gelang es den beiden Fahrern im Rennen 6 Plätze gut zu machen und auf Position 4 das Rennen zu beenden. Dieser Renneinsatz sollte der einzige im Leben von Chassis 165 bleiben. Für die folgenden 4 Jahre verblieb das Fahrzeug im Besitz von Porsche Weissach und wurde eingelagert. Im Herbst 1995 erreichte Porsche die Anfrage eines ihrer wichtigsten Kunden, welcher einen 962 für seine private Sammlung suchte. Nur wenige Wochen zuvor erwarb derselbe Kunde direkt vom Porsche Messestand der IAA 1995 den legendären Porsche 993 GT2 EVO in der berühmten „Harlekin“ Lackierung. Und so fiel die Wahl eben jenem Sammler, den Porsche 962, Chassis 165 zu verkaufen. Auf dessen Wunsch hin wurde das für das Nürburgring Rennen verwendete Karosserie Heckteil wieder gegen das originale, ursprüngliche Heckteil getauscht, mit welchem der Wagen 1991 bei Porsche fertig gestellt wurde. Auch die „Primagaz“ Folierung, welche der Wagen im Rennen getragen hatte wurde entfernt und der Wagen optisch wie auch technisch für die Übergabe an den Sammler aufgearbeitet. Die Auslieferung an das private Museum des Käufers erfolgte im Frühjahr 1996. Die folgenden 23 Jahre verblieb der Wagen im privaten Museum des Eigentümers, ohne hierbei jedoch nochmals das Licht einer Rennstrecke zu erblicken. Im Jahre 2019 erfolgt Schlussendlich der Ankauf durch unser Unternehmen. Ein entscheidender Faktor hierfür war die bei Porsche 962 extrem selten anzutreffende Originalität des Wagens. Viele 962 wurden im Laufe Ihres Lebens durch Kundenteams umgebaut und optimiert. Andere mussten aufgrund von Unfällen neu aufgebaut werden. Chassis Nr. 165 blieben solche Arbeiten erspart. In Zeiten des boomenden Historic Racings ist dies eine seltene Gelegenheit einen extrem originalen 962 sein Eigen nennen zu können, um damit bei den Highlights der Saison, wie z.B. LeMans Classic oder in Laguna Secca während der Monterey Car Week um Siege kämpfen zu können. Für Detailfragen steht Ihnen unser Verkaufspersonal jederzeit gerne zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass Fahrzeugbesichtigungen grundsätzlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich sind.
Der Porsche 962 C
Siebenmal zwischen 1982 und 1994 gewinnen die Sportwagen vom Typ Porsche 956/962 in Le Mans, und beherrschen auch auf anderen Rennstrecken der Welt die Konkurrenz. Der 962 C basiert auf dem 956, hat einen um 120 Millimeter verlängerten Radstand. In Europa kommt ein Bi-Turbo zum Renneinsatz, in Nordamerika wird eine IMSA-Version mit einem Turbolader eingesetzt. Der Porsche 962 war eine im Jahr 1984 vorgestellte Variante des 1982 für die FIA-Gruppe C entwickelten Porsche 956, die auch die Bestimmungen der amerikanischen IMSA-Rennserie erfüllte. Das neue Fahrgestell konnte von Teams in beiden Serien eingesetzt werden, mit Gruppe-C-konformer Technik ausgestattet als Porsche 962C bezeichnet. Nach 27 Exemplaren des 956 baute Porsche vom 962 insgesamt etwa 90 Rennfahrzeuge, zudem hatten Teams den 962 teils grundlegend modifiziert bzw. auf dem 962 basierende Eigenkonstruktionen eingesetzt, um das Chassis steifer und sicherer zu machen und die Aerodynamik zu verbessern. In den acht Jahren 1984 bis 1991 wurden rund 54 Siege und zahlreiche Meisterschaften eingefahren. Damit gilt der 962 als der wohl erfolgreichste Rennsportwagen, obwohl sich das Porsche-Werk zugunsten der Kunden vom Sport zurückzog. Ende der 1980er Jahre wurde zwar die Dominanz des 962 von den Werksteams von Mercedes, Jaguar, Nissan und Toyota gebrochen, 962 waren aber immer noch zahlreich im Einsatz, bis Formel-1-Motoren vorgeschrieben wurden, worauf die Sportwagen-WM aufgrund der hohen Kosten eingestellt wurde. Aber selbst danach, 1993 in Road America und 1994 in Le Mans, gewann der 962 noch Rennen. Der 962 hatte einen Stahlkäfig statt ALU und natürlich waren die Füße des Fahrers jetzt hinter der VA. Hierzu wurden die Vorderräder samt Achse nach vorne platziert, was einen kürzeren Vorderwagen (Hauptunterschied zum 956 in der Optik) zur Folge hatte. Hätte man die Pedalerie einfach nach hinten gesetzt, hätte man das komplette Konzept Fahrer/Tank/Motor verändern müssen, was zu aufwendig gewesen wäre. Etwas veränderte sich durch diese Maßnahme, der 962 war 12 cm länger im Radstand als der 956. Das Heck des 962 war eine Mischung aus Lang -und Kurzheck des Gruppe C.
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