Unabhängig davon musste Porsche auch an die Zukunft denken. Weltweit neue, künftige Abgas- und Geräuschvorschriften, aber auch und vor allem die Beibehaltung einer gewissen Nähe am Markt zwang die Entwicklungsabteilung in Weissach zu Neuentwicklungen, die der Marke Porsche auf lange Sicht eine Festigung und klare Positionierung am Weltmarkt sicherten.
Das Transaxle-Konzept war geboren.
Schon Mitte der 70er Jahre stellte Porsche den 924 und den 928 vor, erweiterte die ab Beginn sehr erfolgreiche Transaxle-Baureihe neben diversen S- und turbo oder GT-Modellen um die 944er-Modelle und mündete schließlich bis Mitte der 90er-Jahre in die letzten Transaxle-Modellen 968 und 928 GTS.
Unter diesen einzelnen Modellen würden wir den 944er – insbesondere in seiner einfachen und reinen Form als Coupé mit dem genialen, unverwüstlichen 2,5 Liter-4-Zylindertriebwerk – als das ideale Allzweck-Fahrzeug für den sportlich orientierten Automobilisten bezeichnen. Er ist räumlich großzügig geschnitten und gern auch ein bisschen praktisch: Bei umgelegter Rückbank passt eine Euro-Palette ins Heck. Porsche-Ingenieure, angestachelt durch eine Wette, bekamen sogar einmal zwölf Bierkisten verstaut, ohne Fahrer- und Beifahrersitz zu beladen. Und leise ist er – am ehesten dringt noch das allgegenwärtige Pfeifen der rotierenden Ausgleichswellen ans Ohr. Mit denen brachte Porsche dem Großkolben-Triebwerk einst Laufruhe bei.
Das war der eigentliche Startschuss ins Leben des 944, denn mit dem Motor aus eigener Zucht trieb Porsche der neuen Vierzylinder-Transaxle-Baureihe den Makel des VW-Derivats aus, unter dem der hübsche 924 immer litt. Anstelle des braven Zweiliters aus VW LT und Audi 100 wurde beim 944 die rechte Zylinderbank des 928-V8 installiert, im Hubraum auf 2479 ccm vergrößert, 163 PS stark. Ein Motor mit der Kraft eines Wasserbüffels und mindestens so ausdauernd: Anspruchsloser war kaum ein anderes Porsche-Aggregat, seine Qualitäten begeistern noch 40 Jahre später.
Kommen wir zu unserem angebotenen 944er Coupé.
Leider ist es inzwischen sehr schwer geworden, vernünftige Fahrzeuge – insbesondere der ersten Serie – zu bekommen.
Meist waren die Transaxle, dem einmal vor vielen Jahren günstigen Anschaffungspreis geschuldet, durch zahlreiche Hände gegangen, von denen sich die wenigsten eine anständige Porsche-Wartung leisten konnten. Mit fortschreitendem Alter wurden viele der an sich so tollen Fahrzeuge mehr und mehr vernachlässigt, getunt und heruntergeritten, bis sich die Räder nicht mehr drehten.
Als man sich dann vor einigen Jahren an die unbestrittenen Qualitäten des Porsche 944 erinnerte und die wenigen verbliebenen, erhaltenswerten Fahrzeuge zu Recht drastisch an Marktwert zulegten, war es für die meisten zu spät bzw. zu aufwendig für die Instandsetzung.
Umso mehr freuen wir uns, Ihnen hier einen sensationellen Porsche 944 der ersten Serie Modelljahr 1983 mit originalen und vor allem nachweisbaren 18.700 Meilen anbieten zu können, der sich optisch wie technisch auf dem Niveau eines gut gepflegten Jahreswagens befindet!
Die komplette Historie ist ebenso vorhanden wie die Neuwagenrechnung, der Bordmappe mit Serviceheft, alle Schlüssel und schlussendlich ein blütenreines CARFAX solange der Wagen in seinem Auslieferungsland USA war.
Der Erstbesitzer Nicholas K. aus Plano (Texas) kaufte den Wagen 1982 im Porsche Zentrum von Dallas als Neuwagen. Der Listenpreis betrug 24.900,- Dollar und nach offenbar hartnäckigen Verhandlungen bekam er einen Nachlass von 2.200,- Dollar um schlussendlich 22.700,- Dollar zu bezahlen. Die ersten Wartungen bis 4.572 Meilen erfolgten im Porsche Zentrum Rebsamen im Nachbarstaat Arkansas. Der Mann fuhr dann weitere ca. 4.900 Meilen, bevor der Porsche aus uns nicht bekannten Gründen in einen ca. 25-jährigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Im Jahr 2013 wurde der Porsche dann vom Sohn Michael K. mit einem Meilenstand von 9.517 übernommen und in Kalifornien angemeldet. Dies geschah jedoch nur zu Verkaufszwecken, denn direkt im Anschluss wurde der Wagen zum letzten und einzigen Besitzer in Deutschland mit genau mit diesem Meilenstand von 9.517 mls importiert.
Der Kaufpreis betrug schon vor zehn Jahren dem Zustand angemessene 29.500,- Euro. Doch dabei blieb es bei weitem nicht, denn nach der längeren Standzeit ließ der neue, nunmehr deutsche Besitzer den Wagen erst einmal bis ins Detail gründlich revidieren und – ob nötig oder nicht – unzählige Wartungs- und Verschleißteile ersetzen.
Hier kamen bis heute Rechnungen von über 18.700, – Euro zusammen, die letzte Inspektion bei Tachostand 18032 ist hier gar nicht mit aufgeführt.
Um nur die wichtigsten Dinge zu nennen: Mehrmals Inspektion mit Wechsel aller Flüssigkeiten, 2 x Zahnriemen mit Spannrollen und Ausgleichswelle, Klimaumrüstung mit neuem Kompressor auf R 134, Auspuff, Reifen, sämtliche Fahrwerksgummis, Sportnockenwelle 280 Grad, Motorsteuergerät-Optimierung, Hauptbremszylinder, Kupplung komplett, Geber/Nehmerzylinder, Stoßfänger-Umrüstung vorne und hinten auf Europa, etc., etc.
So steht heute ein Porsche 944 der ersten Serie vor uns, der sich so fährt als hätte gerade das Werk verlassen. Nach vielen von uns gefahrenen „Gebrauchtwagen“ der letzten Jahrzehnte brachte uns ausgerechnet dieser beschriebene 944 wieder nahe, wie klasse diese Transaxle waren, wenn das Fahrwerk satt ist, das Getriebe sich knackig schalten lässt und der Motor mit den nur rund 1200 KG leichtes Spiel hat. In den Papieren sind 150 PS der US-Kat-Version eingetragen. Dieser war in Verbindung mit dem H-Kennzeichen nicht mehr notwendig und wurde entfernt, so dass nun die vollen 163 Pferde + X durch die etwas schärfere Nockenwelle und Optimierung des Steuergerätes zur Verfügung stehen sollten.
Die Karosserie ist von unten und oben praktisch makellos, ebenso der Lack mit nur wenigen dünn ausgeführten Nachlackierungen (erforderlich wegen der Erneuerung der Steinschlagschutzfolie). Der Innenraum hat kaum Gebrauchsspuren ohne jegliche Risse o.ä. Auch die komplette Elektrik bis hin zum 1982 eingebauten Blaupunkt Radio und der Klimaanlage funktioniert.
Wir sind felsenfest davon überzeugt, dass es wohl kaum einen besser konditionierten 944er in dieser Qualität auf dem internationalen Markt geben dürfte. Nicht mal der porsche-eigene Museums-944 dürfte an irgendeiner Stelle besser sein. Wir sagen das nicht einfach nur so daher: es geht schlichtweg nicht besser. Würde ein 944er heute neu vom Band laufen, könnte er nicht besser funktionieren, als eben dieser inzwischen fast 42 Jahre alte 944.
In den letzten zehn Jahren wurde der 944 beim letzten Besitzer gerade mal weitere 9.000 Meilen gefahren, davon 3x für Fernreisen nach Goodwood und zurück ins Badische, wo er Teil einer Sammlung von zehn historischen Porsche war. Uns würde es außerordentlich freuen, wenn er wieder in die Hände eines schätzenden Liebhabers kommt, der dieser Zeitkapsel die zustehende Pflege und Sorgfalt zukommen lässt. Wer auch immer sich für den 944 entscheidet – er wird bei sinnvoller Nutzung und erhaltender Pflege selbst in weiteren 40 Jahren einen immer noch brillanten 944er fahren, ohne ihn jemals restauriert zu haben.
Solche Chancen werden selten. Mit mindestens 944 besten Empfehlungen
Ihr dls-team
Ausstattungsmerkmale
Klimaanlage ab Werk (R134a umgerüstet u. betriebsbereit), Colorglas, herausnehmbares Targadach, Sportlenkrad, Katalysator-Ersatzdämpfer mit Software-Anpassung, Sport-Nockenwelle, R/C Blaupunkt, “Hackmesser”-Alufelgen poliert/lackiert, diverse weitere Extras