Dieser Porsche 356 A 1500 GS Carrera Speedster wurde laut vorliegendem Porsche Echtheitszertifikat am 20. März 1957 fertig gestellt und über den bekannten US-Importeur Max Hoffman ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehörten die US-typischen Sealed-Beam Scheinwerfer und die sog. Overrider-Stoßstangen. Das Farbschema der Auslieferung war weiß mit Interieur und Verdeck in schwarz. Der Grundpreis des 356 Speedster betrug damals knapp 3.000 USD – durch die Auswahl der „Carrera“ Option wurde er um mehr als ein Drittel teurer. Dies verdeutlicht die besondere Stellung und Exklusivität des „Carrera“-Motors mit Königswellen-Antrieb. Der erste Besitzer 1957 war Arnold D. Ladd aus Whippany, New Jersey, der den Wagen bis 1966 besaß. Dann verkaufte er ihn mit nur 17.000 Meilen Laufleistung an Tim Dykman in New York. Dieser behielt den Speedster bis März 1968, als er ihn mit 25.000 Meilen an seinen nächsten Besitzer (Name bekannt) in San Carlos, Kalifornien, weitergab. Im November 1969 übernahm der nächste Eigentümer (Name bekannt) in Berkeley, Kalifornien, den 356er und behielt den Wagen über 40 (!) Jahre bis 2010. Der nachfolgende Besitzer erwarb den Carrera Speedster mit nur 29.135 Meilen und ließ ihn über zwei Jahre aufwendig und umfassend in den USA restaurieren. Das Auto wurde komplett zerlegt um alle Metallarbeiten bestmöglich ausführen zu können. Auch die gesamte Technik einschießlich Motor, Getriebe, Fahrwerk/Bodengruppe, Bremsanlage, Elektrik und Instrumente wurde überholt. Zudem wurde der Wagen im Originalfarbton neu lackiert und das Interieur vollständig erneuert. Der installierte Motor ist typgerecht (Typ 547/1) für Modell und Baujahr. Im Anschluss wurde der Speedster bei diversen Concours Veranstaltungen präsentiert und ausgezeichnet. Im Jahr 2014 gelangte der Porsche nach Deutschland zu seinem letzten Besitzer in eine große Sammlung. Seitdem wurde er perfekt „gelagert“ und nicht eingesetzt. Dieser 356 1500 GS Carrera Speedster ist in einem hervorragenden Gesamtzustand. Ein hochwertiger und puristischer Porsche 356 in der seltenen Kombination aus Carrera-Motor und Speedster-Karosserie – ideal für eine hochkarätige Porsche-Sammlung.
Modellgeschichte: Der Porsche 356 kam 1948 als das erste Serienmodell der Sportwagen-Marke aus Zuffenhausen auf den Markt und wird auch als „Ur-Porsche“ bezeichnet. Die erste Baureihe („Pre-A“) wurde bis 1955 gefertigt. Im Oktober des Jahres wurde der 356 A als modifizierter Nachfolger vorgestellt. Die erfolgreiche Baureihe des Porsche 356 wurde bis 1965 in den Entwicklungsstufen B, C und SC fortgeführt. Der Motor war stets ein luftgekühlter Vierzylinder-Boxer mit verschiedenen Leistungsstufen. Als Karosserien waren Coupé, Cabriolet, Speedster und zeitweise Convertible D verfügbar. Erst im Jahr 1963 wurde der 356 vom Porsche 901/911 abgelöst.
Variante Carrera: Im Jahr 1955 erschien die Sportversion des 356 A, der „1500 GS“ (Gran Sport) bzw. Carrera. Sein Motor basiert auf dem 1953 neu entwickelten Hochleistungsmotor für den legendären Rennsport-Wagen 550 Spyder. Das Triebwerk von Porsche-Konstrukteur Ernst Fuhrmann nutzt für den lediglich 1,5 Liter großen Vierzylinder-Boxer (Typ 547) vier obenliegende Nockenwellen, die über Königswellen angetrieben werden für hohe Drehzahlfestigkeit und exakte Einhaltung der Ventilsteuerzeiten. Dieser reinrassige Rennmotor mit Doppelzündung, Leichtmetall-Zylindern und Trockensumpfschmierung hatte eine Leistung von 110 PS und wird auch als „Königswellen“-Motor bezeichnet. Der Erfolg des Rennfahrers Hans Herrmann bei dem Langstreckenrennen Carrera Panamericana in Mexiko führte zu der Bezeichnung „Carrera“. Im Porsche 356 A kommt dieser Motor in einer „zivilen“ Version zum Einsatz und leistet 100 PS. Zudem verfügten die Carrera-Modelle über Leichtbauhauben zur Gewichtsreduzierung.
Variante Speedster: Im Jahr 1954 wurde das Modellprogramm durch die Speedster-Variante erweitert. Vorerst nur für den Export gebaut geht sie zurück auf den US-Importeur Max Hoffman, der ein einfaches Basismodell für den US-Markt wollte. Insbesondere die Individualisten an der Westküste schätzten die hervorragenden Fahreigenschaften des kompakten schnellen Sportwagens und machten Porsche in den USA populär und erfolgreich. Der offene Sportwagen hatte eine flachere Windschutzscheibe. Das Verdeck ist niedriger als beim Cabriolet und voll versenkbar. Die Türen haben simple Steckscheiben statt Kurbelfenster. Seine sportliche Note wird durch die Schalensitze untermauert. Ab 1955 war der Speedster als 1500 GS Carrera verfügbar.
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