Im August 2023 wurde das Cup Fahrzeug einem großen Service unterzogen. Unter anderem wurde bei der Motorinspektion eine Druckverlustprüfung mit positivem Ergebnis durchgeführt, die Federteller vorsorglich gegen Rennfederteller gewechselt (es gab eine Rückrufaktion von Porsche Anfang der 90‘er) und die Ventile eingestellt. Alle Flüssigkeiten wie Motoröl mit Filter, Getriebeöl und Bremsflüssigkeit gewechselt, Zündkerzen erneuert, Verteilerkappe und Finger erneuert und die Achsgeometrie vermessen und auf die 18 Zoll Räder angepasst, Einstellung für Trackdays gewählt.
Der Originale alte KFZ Brief liegt vor.
Das Fahrzeug ist 8-Fach bereift, auf den Fotos sind die 18 Zoll RH Speedline Felgen zu sehen.
Außerdem verfügt das Fahrzeug über die originalen einteiligen Cup Felgen vorne 8×17 ET 52 und hinten 9.5×17 ET 68.
Eine echte Rarität – 964 Carrera Cup Fahrzeug teilweise im Erstlack und ohne Cup Renneinsatz in vollständigem Originalzustand.
Matching Numbers – Motor, Getriebe sowie alle Karosserieteile.
1991er ( ZMS 409XXX ) Fahrzeug mit Strassenzulassung.
Alle Bordbücher sowie das originale Servcieheft sind vorhanden, ein Wagenpass liegt nicht vor.
Einer der Meilensteine in der Modellgeschichte des 911-Typs 964 ist zweifelsohne die Cup-Version M001 für den schnellsten Markenpokal der Welt.
Bei der Planung hatte Porsche-Urgestein Herbert Linge die Federführung inne.
Der anfangs nur für Deutschland vorgesehene Carrera Cup löste 1990 den 944 turbo Cup ab und war auf Anhieb ein Erfolg.
Die Ausdehnung auf weitere Landesmeisterschaften und den internationalen Supercup waren logische Konsequenzen. Inzwischen sind 33 Cup Saisons abgehalten worden, inzwischen mit dem aktuellen 992 GT3 Cup.
Cup-964er der ersten vier Jahre in denen 360 Exemplare entstanden sind rar geworden und ein Thema bei Sammlern, die das Exklusive suchen.
Das erkannte auch der Vorbesitzer dieses Fahrzeugs, der im historischen Motorsport aktiv ist, als er in der Bodenseeregion ein unbelecktes Exemplar entdeckte, welches 1991 als Reserveauto für ein Porsche Cup Team nach Italien ausgeliefert wurde und anschließend gleich an einen Privaten Besitzer weitervermittelt wurde.
Einziger Haken an der Sache: Zum Fahren war es viel zu schade…
Einerseits war der besichtigte, in „Indischrot“ ausgelieferte M001 in jeder Hinsicht einwandfrei. Doch dessen Eigner schien nicht wirklich verkaufen zu wollen, doch nach längerer Bedenkzeit, berichtete er von der Bestellung eines neuen GT3 und signalisierte Gesprächsbereitschaft.
Der Handel kam schließlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten zustande.
Viel ist nicht bekannt über eventuelle Einsätze in Italien oder in der benachbarten Schweiz. Wagenpapiere einer nationalen Sportkommission wie der ONS oder ihrer Nachfolgeorganisation DMSB sind bei der Übergabe nicht ausgehändigt worden.
Der neuwertige Allgemeinzustand legt die Vermutung nahe, dass es überhaupt keine Einsätze gab. Dem entsprechend können auch keine verzeichnet worden sein.
Diskret verlief auch die weitere Sportkarriere dieser Cup-Ausführung. Für Starts in der Porsche Classic Car Kumho Trophy war die Substanz einfach zu schade.
2007, ein Jahr nach der Übernahme, wurde das Fahrzeug ganzjährig Angemeldet.
Ein Ausflug zum AvD-Oldtimer-Grand-Prix an den Nürburgring ging als längste Wegstrecke in die Annalen ein. „Man muss es mal ganz ehrlich auf den Punkt bringen – für die Straße ist das Original-Cup-Fahrwerk deutlich zu hart abgestimmt“, die Geräuschkulisse im ausgeräumten Innenraum ist lästig: „Es sind zwei Sitze drin im Auto, auf langen Autobahnetappen will ich mich mit meiner Begleitung unterhalten können. Das kann man getrost vergessen.“
Die Konsequenz: Ende 2007 wurde der 964 Cup abgemeldet und in der Sammlung eingelagert.
Tech-Facts
(Halter- bzw. Herstellerangaben)
Typ: 964 Carrera Cup (M001)
Modelljahre (MJ): 1990 (L), 1991 (M), 1992 (N), 1993 (P)
Produktionszahl (Modelljahre 1990 – 93): 360 Exemplare
Fahrgestellnummer des vorgestellten Fahrzeugs: WPO ZZZ 96 ZMS 49 xxxx
Konzeption: Cup-Fahrzeuge wurden in der Serienproduktion in Stuttgart-Zuffenhausen vormontiert und anschließend in der Rennabteilung in Weissach fertiggestellt
Karosserieaufbau: zweitürige, gewichtsoptimierte Coupé-Karosserie aus beidseitig verzinktem Stahlblech; Kunststoff-Seitenschweller; Bug- und Heckverkleidungen aus Kunststoff, Abschleppösen vorn und hinten, Stromkreisunterbrecher; Heckdeckel mit integriertem, automatisch ausfahrbarem Heckspoiler; Außenspiegel analog Serien-964 ab Modelljahr 1992 (N-Programm); eingeschweißter Matter-Überrollkäfig aus Stahlrohren (ONS-Zertifikatsnummer 102-336/67), diagonaler Seitenaufprallschutz in den Türausschnitten
Motor: luftgekühlter Sechszylinder-Boxer Typ M64/01, Einbauposition im Heck, starr gelagert
Ventilsteuerung: über Doppelkette, zwei Ventile pro Zylinder
Gemischaufbereitung, Zündung: Bosch DME (Motronic), kennfeldgesteuerte Doppelzündung
Ölmenge: 11,5 Liter
Hubraum: 3.600 ccm
Bohrung: 100 mm
Hub: 76,4 mm
Leistung ab Werk: 265 PS bei 6.100/min
maximales Drehmoment: 310 Nm bei 4.800/min
Höchstdrehzahl: 7.500/min
leistungssteigernde Maßnahmen: geregelter Dreiwege-Metall-Katalysator, Entfall des Luftfilters, Cup-Ersatzrohr anstelle des Mittelschalldämpfers, Motronic-Anpassung
Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe Typ G50/03/Cup mit Stahl-Synchronringen, Sperrdifferenzial (40 % Zug, 40 % Schub), Heckantrieb
Übersetzungen:
1. Gang: 3,500
2. Gang: 2,059
3. Gang: 1,407
4. Gang: 1,086
5. Gang: 0,868
Bremsen vorn: innenbelüftete, gelochte Scheiben (322 x 32 mm), schwarze Vierkolben-Aluminium-Festsättel, Bosch-ABS, Pagid-Reibbeläge
Bremsen hinten: innenbelüftete, gelochte Scheiben (299 x 24 mm), schwarze Vierkolben-Aluminium-Festsättel, Bosch-ABS, Pagid-Reibbeläge
Vorderachse: Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen und Querlenkern aus Leichtmetall mit negativem Lenkrollradius; härtere und kürzere Schraubenfedern, Bilstein-Stoßdämpfer, Stützlager bis 3 Grad Sturz einstellbar; fünffach einstellbarer Stabilisator; Fahrzeug gegenüber Serie ca. 55 mm tiefer
Hinterachse: Einzelradaufhängung an Federbeinen und Schräglenkern aus Leichtmetall; härtere und kürzere Schraubenfedern, Bilstein-Stoßdämpfer; Radsturz bis maximal 3 Grad; zweifach einstellbarer Stabilisator
Lenkung: direkt, ohne Servounterstützung
Räder (Modelljahre 1990/91): einteilig (8J x 17 vorn und 9,5J x 17 hinten)
Reifen (Modelljahre 1990/91, 17 Zoll): Pirelli (245/620-17 vorn und 265/630-17 hinten)
Räder (Modelljahre 1992/93): dreiteilig (Speedline, 8J x 18 vorn und 9,5J x 18 hinten)
Reifen (Modelljahre 1992/93, 18 Zoll): Pirelli (225/40-18 vorn und 265/35-18 hinten)
Interieur: Recaro-Profilschalensitze, Dreispeichen-Lenkrad ohne Airbag, Feuerlöscher, Sechspunkt-Sicherheitsgurte
Gewicht (vollgetankt): 1.180 kg
Tankvolumen: 77 Liter
Beschleunigung (0-100 km/h): 4,3 sec.
Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
Es sollte äusserste schwer sein ein vergleichbares 964 Cup Fahrzeug zu finden.
Wenn Sie ein Cup Rennwagen mit der entsprechenden Historie ( erfolgreicher deutscher Carrera Cup Faher) suchen, haben wir das Schwesterauto aus dem gleichen Baujahr, ebenso in Indischrot, jedoch komplett neu Aufgebaut.
Das Fahrzeug befindet sich momentan in der Endmontage und kann nach Absprache gerne besichtigt werden.
Ideales Fahrzeug für Sammler,Porscheenthusiasten, Classic Rennfahrer