Der hier angebotene Porsche 964 RS 3.8 wurde 1993 nach Japan ausgeliefert. Dort wanderte der Wagen in die Privatsammlung eines japanischen Händlers in welcher er über 24 Jahre verblieb. Dokumente aus dieser Zeit inkl. Service Historie liegen vor. Im Juni 2016 erfolgte der Verkauf in die Vereinigten Staaten. Die Laufleistung zum damaligen Zeitpunkt betrug 41.800 Kilometer. Das Fahrzeug wurde von Nagoya / Japan nach Long Beach verschifft, wo es im Rahmen einer Ausnahmeregelung unter dem „Show and Display“ Verfahren importiert wurde. Als der neue US-Besitzer das Auto in Besitz nahm, ließ er es sofort einem kompletten Motorservice unterziehen, der einen Ölwechsel, Kraftstofffilter, Riemen, Zündkerzen, Zündkabel, Kupplungsscheibe und Druckplatte umfasste. Schließlich wurden Bremsscheiben, Bremsbeläge, Bremsbelag verschleiß Sensoren und eine vollständige Systementlüftung durchgeführt.
Im Zuge dieser Service Arbeiten wurden ebenfalls 4 neue Reifen montiert, welche sich auch aktuell noch auf dem Fahrzeug befinden. Nur wenige Monate später, im Januar 2017, verkaufte der US amerikanische Besitzer den Wagen über den renommierten Experten Bruce Canepa an einen bekannten Sammler nach Bahrain. In diesem Zuge wurde der RS 3.8 im Hause Canepa nochmals einer technischen Durchsicht, sowie einer umfangreichen Aufbereitung unterzogen. Canepa beschrieb das Fahrzeug vor Auslieferung wie folgt: „Während unserer Inspektion haben wir festgestellt, dass dieses Auto absolut frei von Korrosion ist. Von der kleinsten Schraube bis zur Karosserie ist dieser 3.8 erstaunlich gut erhalten. Die Vorbesitzer waren offensichtlich sehr akribisch und vorsichtig während ihres Besitzes. Der aktuelle Zustand entspricht eher dem eines 5000-Meilen-Autos, das sehr konservativ gefahren wurde, und mit unseren zusätzlichen Bemühungen präsentiert sich dieser 3.8 jetzt wie neu.“ Zum Zeitpunkt des Verkaufs durch Canepa betrug die Laufleistung 43.183 Kilometer.
In Bahrain wurde der Porsche im März 2017 zugelassen und blieb im Besitz einer Familie, zu welcher unser Unternehmen bereits seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Im Sommer 2021 erwarb die Firma Mechatronik, zusammen mit weiteren Fahrzeugen aus dieser Sammlung den hier angebotenen RS 3.8, welcher schlussendlich im August in Pleidelsheim eintraf. Die folgenden Jahre verblieb der Wagen in unserer hauseigenen Sammlung, wobei wir im März 2023 die Zulassung auf unser Unternehmen durchführten. Nun wurde die Entscheidung getroffen dieses extrem seltene Sammlerstück zu veräußern und so freuen wir uns einen der begehrtesten Porsche der jüngeren Vergangenheit anbieten zu können. Als eines der seltensten Homologationsfahrzeuge der Marke, in Verbindung mit seiner Originalität, Porsche Zertifizierung, Matching numbers und einem großen Kundendienst durch Porsche, ist dieses Fahrzeug zweifelsohne eine Bereicherung für jeden anspruchsvollen Porsche Sammler. Heute steht das Fahrzeug inklusive originaler Bordmappe, Bordwerkzeug, diversen weiteren Dokumenten und lediglich 43.500 Kilometern Laufleistung in einem sensationellen Zustand bereit für seinen nächsten Besitzer.
Für Detailfragen steht Ihnen unser Verkaufspersonal jederzeit gerne zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass Fahrzeugbesichtigungen grundsätzlich nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich sind.
Der Porsche 911 (964) Carrera RS 3.8
1993 brachte Porsche eine noch extremere Version des 964 Carrera RS heraus. Während der RS von 1992 ein zurückhaltendes Erscheinungsbild hatte, wies die 3,8-Liter-Version die gleiche breite Karosserie wie der 964 Turbo auf, mit dem Zusatz eines großen Heckflügels, der für unterschiedliche Abtriebswerte einstellbar war. Die neue Version mit breiter Karosserie verfügte über größere dreiteilige Speedline-Räder und einen 3,8-Liter-Motor mit erhöhter Leistungsabgabe. Von diesem äußerst seltenen RS 3.8 wurden nur 55 Exemplare gebaut, davon 52 Stück als Linkslenker. Die allerersten Exemplare dieses neuen Carrera RS mit 3,8-Liter-Motor gingen im April 1993 in Produktion, der Großteil der Fahrzeuge wurde zwischen September 1993 und März 1994 hergestellt. Ähnlich wie der 3,6er war der 3,8er ein Homologationssondermodell. Die Rennversion des RS 3.8, der so genannte RSR 3.8, gewann das 24-Stunden-Rennen in Spa, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, die 1000 km von Interlagos und erlangte Klassensiege bei den 24 Stunden von Le Mans, den 1000 km von Suzuka und den 12 Stunden von Sebring. Zusammen mit dem 3.6 RS und dem Turbo S Le Mans GT gewann Porsche 1993 bei allen wichtigen Langstreckenrennen der Welt entweder die Klasse oder die Gesamtwertung. Das war eine Premiere für Porsche und für den GT-Sport. Bei seinem Nordamerika-Debüt 1994 belegte der RSR 3.8 bei den 24 Stunden von Daytona die ersten vier Plätze in seiner Klasse. Einige Wochen später gewann er erneut seine Klasse bei den 12 Stunden von Sebring.
Auch wenn Porsche das Ausmaß der Entwicklung zwischen dem 3,6 und dem RS 3,8 herunterspielte, handelte es sich in Wirklichkeit um ein gründlich überarbeitetes Triebwerk. Die Motortypennummer lautete Typ M64/04 mit einem spezifischen Hubraum von 3746 ccm dank einer Bohrung und einem Hub von 102 mm (statt 100 mm) bzw. 76,4 mm. Die Leistung stieg auf 300 PS bei 6500 Umdrehungen pro Minute, die Verdichtung lag bei 11,0:1 (vorher 11,3:1) und die neue Bosch Motronic 2.10 mit digitaler Einspritzung und Zündung war niedriger als beim 3,6-Liter-Motor des 964. Zusätzlich zu diesen Änderungen baute Porsche ein neues Kurbelgehäuse, neue, aufeinander abgestimmte Zylinder und Kolben sowie gründlich überarbeitete Ansaug- und Auspuffkrümmer ein. Die Leistung des 3.8 RS war außergewöhnlich: Die Höchstgeschwindigkeit stieg auf 275 km/h und der Sprint von 0 auf 100 war in nur 4,8 Sekunden möglich. Das Gesamtgewicht des 3.8 RS mit breiter Karosserie beträgt nur 1210 kg dank leichter Dünnglasscheiben, einer Aluminium-Motorhaube und -Türen sowie einer hinteren Motorabdeckung und einem Flügel aus Verbundwerkstoff.