Unabhängig von seiner Exklusivität ist und bleibt es immer ein 944S2 Cabriolet, das über die Jahrzehnte bewiesen hat, was es kann. Es trägt seinen Pelz dezent “innen”, wie man so schön sagt.
Es fährt auf Wunsch 250-260 km/h, es katapultiert seine Insassen in knapp sieben Sekunden. auf 100 Sachen, es liegt wie das sprichwörtliche Brett auf der Straße, öffnet sein Verdeck elektrisch, klimatisiert seine Piloten, und sieht noch längst nicht “alt” aus. Allerhöchstens einen “Klassiker” würde man in mit Fug und Recht nennen wollen, was ja nun wirklich kein Schimpfwort ist.
Der “kleine” Porsche ist aus unserer Sicht eines der verkanntesten Automobile überhaupt. Wer ihn hat (oder mal hatte), weiß ihn zu schätzen. Seine von den Konstrukteuren und Ingenieuren angedachte Aufgaben waren, einen porschetypischen Sportwagen zu bauen, der die jüngere, nicht so zahlungskräftige Kundschaft für Porsche begeistert. Auch und vor allem aber, die Zukunft der Sportwagen-Manufaktur Porsche durch die Einführung einer dritten Modellreihe unterhalb des 928 und des 911 auf solidere wirtschaftliche Beine zu stellen. Dabei wurde in der Denkfabrik Weissach wesentlich weiter in die Zukunft geschaut und entwickelt, als man mit dem damaligen Zugpferd 911 je hätte gehen können. Das Lastenheft war eindeutig: der Neue sollte umweltfreundlicher, bedienerfreundlicher, sicherer und schließlich sparsamer sein, als sein bis dahin fast schon 20 Jahre gebauter, großer Bruder, und dabei all das vermitteln, wofür Porsche stand – Referenz in Sachen Sportwagen.
Wer die Gelegenheit hatte, ihn zu er-fahren, ohne dabei seine Objektivität einzubüßen, kommt zum selben Schluß, wie alle professionellen Autotester uns bekannter Zeitschriften vorher auch – der 944er war, ist und bleibt der bessere Porsche in der Summe all seiner Eigenschaften. Das wollen freilich die gußeisernen 911er-Fahrer aus der luftgekühlten Fraktion nicht hören, geschweige denn, gelten lassen. Bei welchem Punkt muß man ihnen klar Recht geben? Wenn sie mit dem größten Plus kontern, das der 911 zu bieten hat – Emotion, Form, Klang, Antriebskonzept…er ist und bleibt ein automobiles Denkmal, ein genialer Wurf, nicht wiederholbar. Damit verdient der 911 zu Recht auch seinen wohlverdienten Platz im in der Loge der Besten. Wer jedoch nur ein wenig die Emotionen aus dem Spiel lässt, und einfach nur einen sensationellen Porsche fahren will, kommt ganz schnell wieder auf den Transaxle-Zuffenhausener. Ob als 924, 944, 968 oder 928er – ein zeitloser Klassiker mit brillanten Charakter-Eigenschaften bleibt jeder von ihnen für immer.
Fahrzeugbeschreibung
Seltenes Sondermodell mit polarisierender Farbkombination, des letzten in Zuffenhausen/Neckarsulm produzierten Baujahres vom 944.
Der vorgestellte Kraftwagen war die letzten 22 Jahre in einer Liebhaberhand, bei der er nur als Sommerfahrzeug bewegt wurde und nachweislich sehr penibel pflegte. Das lückenlos geführte Scheckheft und die dazu übergebenen Rechnungen, Belege und Unterlagen zeugen von einem sehr gewissenhaften Umgang. Ungewöhnlich – und dabei überaus lobenswert dabei – ist die Tatsache, dass eben dieser Vorbesitzer seinem 944er auch in Zeiten zur Seite stand, als der allgemeine Markt seinem Modell keine besondere Aufmerksamkeit schenkte und sich die Preise dieser Fahrzeuge für Porsche-Verhältnisse auf sehr niedrigem Niveau befanden. An dieser Stelle gehört übrigens unbedingt erwähnt, dass wir uns seit Anfang der 80er sehr intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen, was in der Natur der Sache liegt. Darum können wir Ihnen nicht nur mündlich, sondern auch auf Grund der jahrzentelang angesammelten Literatur schwarz auf weiß belegen können – dieses Tränental mussten so ziemlich alle Serien-Porsche gehen. Wer in den 80er einen Ur-Elfer wollte, kam mit rund DM 10.000.— schon sehr weit…einen – heute legendären- 2.7 RS gabs auch schon mal für 12-15000 DM, und die sehr erfolgreichen Carrera 3.2-Modelle wurden quer durch alle Varianten zwischen 15- und 60.000,00 DM angeboten, wobei die letztgenannte Summe für Modelle wie den 3.2 Speedster in neuwertigem Zustand verlangt wurde. Sich hin und wieder daran zu erinnern, hilft selbst älteren Semestern ungemein, um die nötige Gelenkigkeit aufzubringen, sich selbst in den Allerwertesten zu beißen…
Bevor wir nun weiter in Nostalgie schwelgen, zurück zu unserem “rubystone” – der bisherige Eigentümer kümmerte sich also über Jahrzehnte hinweg rührend um seinen Porsche, verunfallte nie damit und pflegte ihn über alle Maßen.
Das sieht man ihm heute an. Der Porsche besticht durch einen fabelhaften Gesamtzustand mit kaum vorhandenen Gebrauchsspuren, befindet sich in unfallfreiem Bestzustand und vollständig im Erstlack bis auf die Kofferraum-Klappe, die im Zuge einer entfernten Stabantenne lackiert werden musste.
Weitere Fotos folgen in Kürze!
Mit unseren besten Empfehlungen für alle, die gerne Farbe bekennen.
Ihr dls-Team
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