Ausgeliefert wurde dieser 356B Super 90 im Jahr 1961 über den Porsche-Händler Raffay & Co in Hamburg, an Clinton C. Campbell, aus Corona Del Mar in Kalifornien. Der Wagen hatte neben der, für die B-Baureihe stärksten Motorisierung (ausgenommen der Carrera-Modelle), eine Reihe von Extras, die nicht selbstverständlich waren: mechanisches Schiebedach, 2 Armstützen, UKW-entstörter Scheibenwischer, Nebellampen, Becker-Radio „Europa“, 2 Lautsprecher und Antenne, verchromte Felgen, Lederriemen für Gepäckbrücke. Die Farbe bei Auslieferung war Elfenbein, das Interieur Kunstleder/Cord schwarz. Über seine Geschichte in den USA gibt es keine schriftliche Dokumentation.
In den 90er Jahren fand der Porsche seinen Weg zurück nach Deutschland, genauer gesagt nach Berlin. Der Käufer ließ den Wagen durch einen Fachbetrieb professionell zum Wettbewerbsfahrzeug aufbauen. Sein Ziel war, den Wagen im historischen Motorsport einzusetzen. Die Karosserie wurde entlackt. Eine hervorragende Substanz kam zum Vorschein, so dass verhältnismäßig wenig Karosseriearbeiten erforderlich waren. Es wurden zwei Motoren aufgebaut, ein Sportmotor mit 1600 ccm für Wettbewerbe mit Homologationsanspruch und ein Motor mit erweitertem Hubraum für Rallyes. Aufgrund privater Unannehmlichkeiten des Eigentümers kam der Porsche allerdings in den Jahren danach kaum zum Einsatz. In der Halle, in welcher dieser Wagen untergebracht war, wurde er von einem weiteren Rennsport-Fahrer entdeckt, welcher mit Ande zusammen bereits einige Rennen bestritt. Beide waren unglaublich beeindruckt von diesem Porsche und so kam es, dass der Rennsport-Kollege diesen Wagen kaufte und ihn gemeinsam mit Ande optimierte.
Der Porsche stand einige Jahre bereit für den Renneinsatz, allerdings wurde der Fuhrpark der beiden Herren im Jahr 2015 um einen 356 aus dem Jahr 1953 erweitert. Mit diesem Fahrzeug bestritten sie die Le Mans Klassik und sahen dabei gleichzeitig für den 356B keine Einsatzmöglichkeit mehr. Ande war allerdings so sehr von diesem Fahrzeug überzeugt, weshalb er den Porsche von seinem Rennsport-Kollege übernahm. Er ließ Motor und Getriebe vom legendären Sportmotoren-Spezialisten Hans Joos (Joos Sportwagentechnik in Balingen) noch einmal überarbeiten und das Fahrwerk einstellen. Außerdem wurden zeitgenössische Optimierungen vorgenommen, um das Gewicht zu reduzieren: die Hauben und Stoßstangen wurden in Aluminium gefertigt, die Seitenscheiben durch Makrolon ersetzt. In diesem Zuge wurde der Wagen im zeitkorrekten Farbton Schiefergrau lackiert.
Kaum war der Porsche in einem Zustand, wie Ande ihn sich wünschte und wie es besser kaum sein könnte, zeigte ein befreundeter Kunde größtes Interesse und wollte diesen Wagen unbedingt kaufen. So wechselte er in seine Hände und sorgte seither bei Ausfahrten ausschließlich für Begeisterung. Nun möchte dieser Porsche-Enthusiast aus beruflichen Gründen seine Sammlung verkleinern und bietet den außergewöhnlich guten Porsche zum Verkauf an.
Das Fahrzeug befindet sich in einem hervorragenden Zustand und ist sofort einsatzbereit. Die Änderungen an der Technik, der Karosserie und der Ausstattung entsprechen weitgehend dem Modell Porsche 356B GT, sind historisch korrekt, eingetragen und kompromisslos hochwertig.
Weitere Ausstattungsmerkmale:
Sportauspuffanlage
Verstärkte Kupplung
Bordnetz 12 Volt
GT-Bremsanlage (60mm vorne, innenbelüftete Bremsankerbleche)
Historische Rennreifen mit Straßenzulassung Avon 185/70 R15 H auf 5,5×15 Stahlfelgen
Renntank mit Haubenbetankung
Überrollkäfig
Sportsitze zeitgenössisch, gewichtsreduzierte Spezialanfertigung aus Aluminium mit Kopfstützen und H-Gurten
Sport-Lederlenkrad Nardi
Schiebedach aus Gewichtsgründen zum Aufstelldach umgebaut
Motorhaube mit Lüftungsschlitzen wie GT
Hauben und Stoßstangen wurden in Aluminium gefertigt
Makrolon-Seitenscheiben
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