Im Herzen von Schwedisch-Lappland treffen sich Porsche-Enthusiasten und Adrenalin-Junkies zu einem ganz besonderen Erlebnis: Lapland Ice Driving. Die vom früheren Testfahrer Eric Gallardo ins Leben gerufene Event-Reihe ist mittlerweile international bekannt. Hier können die Teilnehmer in Supersportwagen die Kunst des Driftens auf Eis erlernen – natürlich in atemberaubender arktischer Umgebung.
Was 2006 als kleine Initiative begann, hat sich inzwischen zum weltweit größten Areal für Winter-Fahrtrainings entwickelt. Es bietet allein 13 Rennstrecken, inklusive fünf exakten Nachbildungen von Formel-1-Strecken auf einem Areal, das flächenmäßig manchen Staat in den Schatten stellt. Auch dank einer Traumflotte von mehr als 30 Supersportwagen, wie Porsche 992 GT3, zieht die Veranstaltung Fahrer aus allen Teilen der Welt an. Das Team von Lapland Ice Driving verschreibt sich dazu mit voller Hingabe den Werten „Präzision, Leistung und Leidenschaft“.
Am Anfang war es zunächst noch eine Vision. Eric Gallardo, ehemaliger Cheftestfahrer bei General Motors Europe und 1999 französischer GT4-Vizemeister, brachte beruflich Autos tagein, tagaus an ihre Grenzen. In der Automobilerprobung machte er sich rasch einen Namen. Seine Liebe zum Fahren verband er mit tiefgreifendem technischen Verständnis. Während er andere Profis auf den Eispisten Lapplands schulte, hatte Eric eine Idee. Er wollte sein Wissen seine Erfahrung auch passionierten Fahrern außerhalb der Branche zugänglich machen.
2006 wurde aus der Idee Wirklichkeit. Eric entschied, seine Leidenschaft für den kontrollierten Drift auf Eis mit begeisterten Enthusiasten zu teilen und gründete Lapland Ice Driving. Was zunächst mit einer kleinen Gruppe von maximal acht Teilnehmern mit Prototypen begann, entwickelte sich schnell zu einem Event, das Sportwagenfans aus aller Welt in seinen Bann zieht.
Autos auf verschiedenen Untergründen ans Limit zu bringen, war jahrelang mein Beruf. Das Fahren auf Eis hat mich immer besonders fasziniert. Die Idee war, diese Erfahrung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, das sein Fähigkeiten unter extremen Bedingungen weiterentwickeln will.
Eric Gallardo, Lapland Ice Driving Gründer
Angesichts des wachsenden Interesses unternahm Lapland Ice Driving 2010 einen entscheidenden Schritt. Eric Gallardo, der trotz des Rückzugs von General Motors entschlossen war, seinen Traum zu verfolgen, erwarb die notwendige Infrastruktur, um ein weltweit einzigartiges Fahrzentrum zu schaffen. Der Wendepunkt? Die Nachbildung des Grand-Prix-Kurses von Le Castellet in Originalgröße – natürlich auf Eis. „Das war ein Wendepunkt! Die Herausforderung bestand darin, eine F1-Strecke mit exakten Abmessungen auf Eis nachzubauen. Das war eine technische Meisterleistung und eine Weltneuheit“, erinnert sich Gallardo heute. Diese einzigartige Strecke war der Ausgangspunkt für ein exponentielles Wachstum. Die Möglichkeit, eine Formel-1-Strecke auf Eis entlang zu driften, zieht seither Autofans in ihren Bann.
Heute hat sich Lapland Ice Driving als größtes „Ice-Driving-Resort“ der Welt etabliert. Porsche-Enthusiasten und Sportwagenfans bekommen hier ein einmaliges Erlebnis geboten:
„Bei Lapland Ice Driving geht es nicht nur darum, einfache Instruktion anzubieten. Unsere Teilnehmer sollen abtauchen in eine Welt abseits des Alltags, in der es neben schnellen Sportwagen auch nicht an Luxus mangelt. Dabei unterstützen uns prestigeträchtige Partner wie Hublot und Oakley. Jedes Detail ist durchdacht, um ein maßgeschneidertes Erlebnis zu garantieren, das das Adrenalin des Fahrens mit der wilden Schönheit Lapplands verbindet“, erklärt der stolze Gründer.
Für Porsche-Liebhaber bietet Lapland Ice Driving eine einzigartige Gelegenheit, die Grenzen von Mensch und Maschine unter extremen Bedingungen zu testen. Am Steuer eines der speziell präparierten 992 GT3 wird jede Kurve auf dem Eis zu einer Lektion in Sachen Fahrzeugbeherrschung und Präzision. Diese intensiven Eindrücke werden vermutlich sogar das lappische Eis überdauern.
Stellen Sie sich vor, in weniger als zwei Tagen den ultimativen Traum zu verwirklichen: Perfekte Drifts am Steuer eines Supersportwagens zu meistern.
Eric Gallardo, Lapland Ice Driving Gründer
„Lapland Ice Driving ist nicht nur ein Fahrzentrum. Es ist ein der Fahrkunst gewidmeter Tempel, in dem die Leidenschaft für Porsche auf die extreme Schönheit der Arktis trifft“. Gallardo kann sich auf ein Netzwerk hochkarätiger Instruktoren verlassen, darunter einige der besten Fahrer der Welt. „So können wir sicherstellen, dass jeder Teilnehmer die Kunst des Eisfahrens beherrscht, egal ob er Anfänger oder erfahrener Rennfahrer ist“, verspricht der ehemalige Lotus-Mann.
Natürlich bedarf es außergewöhnlichen Know-Hows um die Fahrzeuge für Lapland Ice Driving vorzubereiten. Einen Porsche mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h auf dem Eis zu fahren, erfordert mehr als nur Geschicklichkeit – es erfordert hochmoderne Technik. Die Mechaniker von Lapland Ice Driving machen aus Supersportwagen wahre Eiskönige, die den extremen Bedingungen in Lappland trotzen können. Maxence Rodriguez, seit acht Jahren Chefmechaniker bei LID, berichtet über die Hintergründe dieser außergewöhnlichen Vorbereitung:
Wie bei einem Arzt steht zunächst die Eingangsuntersuchung an. Denn insbesondere die Untersuchung des Fahrverhaltens ohne elektronische Helferlein ist wichtig für die perfekte Abstimmung. Dann folgt der heikle Vorgang der Neutralisierung von ABS und ESP. Bei diesem chirurgischen Eingriff in das Bremssystem werden hydraulische Bypässe geschaffen, die die Bremsen direkt mit dem Hauptzylinder verbinden. Diese Präzisionsarbeit erfordert detaillierte Kenntnisse und Erfahrung.
Auch der Schutz des „Patienten“ ist wichtig. Maxence und sein Team entwerfen und fertigen maßgeschneiderte Verstärkungen. Dank Aluminium-Unterböden sowie verstärkten vorderen und hinteren Stoßstangen können auch mehr oder minder kleine Ausflüge in die Schneewände den AUtos nichts anhaben. Je nach Modell bedarf es bis zu 250 Arbeitsstunden zur Vorbereitung der Fahrzeuge auf die raue Umgebung.
Schließlich werden auch die Reifen und das Bremssystem modifiziert. Bei einigen Modellen wie dem Porsche 992 GT3 wird dabei die gesamte Vorderachse ausgetauscht – ein komplexer Eingriff, der an eine Organtransplantation erinnert. Dieses Know-how, das über Jahre hinweg entwickelt wurde, ist der Grundstein für Lapland Ice Driving. Es ermöglicht den Fahrern, die Grenzen des Eisfahrens sicher auszuloten und gleichzeitig die Integrität der außergewöhnlichen Fahrzeuge zu bewahren.
Maxence unterstreicht die Bedeutung dieser Vorbereitung: „Was wir hier tun, geht weit über ein einfaches Wintertuning hinaus. Jedes Auto wird so umgebaut, dass es ein Maximum an Nervenkitzel und Leistung in einer Umgebung bietet, die für diese Supersportwagen normalerweise feindlich ist. Das ist eine echte technische Herausforderung, der wir uns jedes Jahr mit Leidenschaft stellen.“
Beim Anblick eines Porsche 992 GT3, der mit mehr als 200 km/h auf der nachgebauten Rennstrecke von Paul Ricard driftet, weiß Maxence Rodriguez, dass sich jede Anpassung auszahlt. Dieses Niveau der Vorbereitung ermöglicht es Lapland Ice Driving, ein weltweit einzigartiges Fahrerlebnis zu bieten, bei dem Straßen-Supersportwagen in echte Eisrennmaschinen verwandelt werden.
Natürlich ist Lapland Ice Driving auf kalte Temperaturen angewiesen. Daher ist die Zeitspanne sehr begrenzt. Erics Team begrüßt die Teilnehmer zwischen Januar und März in Arjeplog, Schweden. Um mehr über die Termine, den Ablauf, die Möglichkeiten und die Leistungen zu erfahren, besucht unseren Event-Bereich!
© photos: Lapland Ice Driving
Elferspot Magazin