Der Porsche 924, ein Auto, das aus einer eher ungewöhnlichen Partnerschaft zwischen Volkswagen und Porsche hervorging. Alles begann mit der Vertriebsgesellschaft (VG), einem von beiden Unternehmen finanzierten Vertriebs- und Marketing-Joint-Venture zur Vermarktung ihrer Sportwagen. Volkswagen wollte diese Schönheit zu seinem Flaggschiff-Coupé machen, das intern den Namen “Projekt 425” trug. Porsche hingegen wollte damit seinen 914 ablösen und den Einstiegssportwagen der Wahl markieren.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Volkswagen verfügte damals nicht gerade über ein hervorragendes Team für die Entwicklung von Sportwagen. Da kam Porsche ins Spiel, das seit den 1940er Jahren die Entwicklungsarbeit von VW übernommen hatte. Porsche wurde also mit der Entwicklung dieses neuen Sportwagens beauftragt, allerdings mit einem Haken: Es musste ein bestehender VW/Audi-Reihenviermotor eingebaut werden. Die cleveren Porsche-Ingenieure entschieden sich für einen Hinterradantrieb und platzierten ein Transaxle im Heck. Durch diese geniale Konstruktionsmethode erhielt der Wagen eine nahezu perfekte Gewichtsverteilung von 48/52 zwischen Vorder- und Hinterachse, was die Traktion und die Bremsen verbesserte.
Dann kam die Ölkrise von 1973 und eine ganze Reihe von gesetzlichen Änderungen. Bei Volkswagen kam es zu einer Vorstandsumbildung, und plötzlich erschien die Idee eines VW-Sportwagens weniger aufregend. Das Projekt 425 wurde zugunsten des praktischeren, auf dem Golf basierenden Scirocco auf Eis gelegt. Porsche brauchte einen Ersatz für den 914 und schloss einen Vertrag mit VW ab, um das Design zurückzukaufen. Da der 914 nicht mehr produziert wurde und eine Lücke zu füllen war, brachte Porsche den 912 als Stopga auf den nordamerikanischen Markt zurück.
Der Deal war einfach: Das Auto sollte in der alten NSU-Fabrik in Neckarsulm gebaut werden, wobei VW-Mitarbeiter die Produktion unter Porsches Aufsicht übernahmen. Das Design sollte Porsche gehören, und der Wagen feierte im November 1975 sein großes Debüt – nicht auf einer schicken Automobilausstellung, sondern in einem Hafen in La Grande Motte in der Camargue. Der kostengünstig zu bauende 924 erwies sich für Porsche trotz der Kritik an seiner Leistung als Geldbringer. Am Ende war er einer der Bestseller des Unternehmens.
Unter der Motorhaube des ursprünglichen 924 befand sich ein von Audi stammendes Viergang-Schaltgetriebe, das nun als Hinterachsgetriebe arbeitete, gepaart mit dem 2,0-Liter-Reihenviermotor EA831 von VW. Dieses Triebwerk hatte eine lange Geschichte als Weltenbummler und fand seinen Weg in den Audi 100, den Volkswagen LT Van und sogar in den AMC Gremlin, Concord, Spirit und Post Jeeps in den USA. Im 924 erhielt der Motor einen von Porsche entwickelten Zylinderkopf und eine Bosch K-Jetronic-Kraftstoffeinspritzung und leistete in Nordamerika 95 PS, die 1977 mit einem Katalysator auf 110 PS gesteigert wurden. Anfangs gab es nur ein Viergang-Schaltgetriebe, doch Mitte 1977 wurde ein Fünfgang-Doggle-Getriebe angeboten. Auch eine Audi Dreigang-Automatik wurde 1977 in das Programm aufgenommen.5. Bis 1980 hatte sich das Fünfganggetriebe in ein konventionelles H-Getriebe verwandelt, was die Suche nach dem Rückwärtsgang etwas erleichterte.
Das ist die Geschichte des Porsche 924, eines Autos, das in Zusammenarbeit entstand, mit Erfindungsreichtum gebaut wurde und sich trotz aller Unkenrufe zu einem bedeutenden Marktführer entwickelte.
Dieser 924 wurde im Jahr 1979 gebaut und ist somit ein frühes Modell ohne Spoiler oder andere optische Extras. Er wurde in rot mit brauner Innenausstattung geliefert. Der Besitzer fügte einige Aufkleber und Streifen hinzu, um ein bisschen von einem surflook zu bekommen.