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Porsche 911 GT3 R rennsport – Der GT3-Rennwagen für Sammler

29.09.2023 Von Richard Lindhorst
Porsche 911 GT3 R rennsport – Der GT3-Rennwagen für Sammler

Bei der siebten Auflage der Rennsport Reunion am Weather Tech Raceway in Laguna Seca, Kalifornien, wurde mit dem Porsche 911 GT3 R rennsport ein auf 77 Stück limitierter Sammler-Rennwagen vorgestellt. Er kombiniert weitergedachtes Know-How aus der Motorsportabteilung mit Retro-Aerodynamik.

Spiritueller Nachfolger des Porsche 935/77, dem siebten Gesamtsieger Porsches bei den 24h von Daytona

Dass Porsche zur Rennsport Reunion 7 ein auf 77 Stück limitiertes Sondermodell mit stilistischen Anleihen der 70er Jahre anbringt an den Start bringt, ist kein Zufall. Denn der „logische Nachfolger des modernen Porsche 935“ bezieht seine Inspiration vom legendären Brumos Porsche 935/77. Darin fuhren Peter Gregg, Toine Hezemanns und Rolf Stommelen 1978 den insgesamt siebten Gesamtsieg bei den 24h von Daytona für Porsche ein.

Porsche 911 GT3 R rennsport Rendering
Dieser Auftritt beeindruckt – der Porsche 911 GT3 R rennsport ist sogar breiter als das GT3-Wettbewerbsfahrzeug.

Der Porsche 911 GT3 R rennsport vereint den wuchtigen Auftritt eines Wettbewerbs- Fahrzeugs mit modernen Designelementen. Dabei zitiert er aus der Motorsporthistorie des Sportwagenherstellers, ohne in einen Retro-Look abzudriften.

Porsches Pressemitteilung zum 911 GT3 R rennsport

Basis des Porsche 911 GT3 R rennsport ist nicht, wie noch beim modernen 935, ein Straßenfahrzeug. Stattdessen handelt es sich beim Porsche 911 GT3 R rennsport um ein echtes Rennfahrzeug mit veränderter Karosserie, das ohne Rücksicht auf technische Reglements entwickelt wurde.

Trotz Retro-Heckflügel gleich viel Abtrieb wie der GT3-Rennwagen

Während nur das Dach und die Fronthaube vom Rennwagen blieben, veränderte Style Porsche die Außenhaut des Sondermodells grundlegend. Der Porsche 911 GT3 R rennsport ist breiter und im Vergleich zum GT3-Rennfahrzeug optisch gestreckt. Gerade die Silhouette erinnert mit dem weit nach hinten auslaufenden Heckflügel an Rennwagen zurückliegender Jahrzehnte. Sehr schön ist auch der nun illuminierte Porsche Schriftzug unter dem durchgängigen LED-Leuchtband.

Doch bei allem klassischen Design hat Porsche für den 911 GT3 R rennsport eine aerodynamische Plattform entwickelt, deren Abtriebswerte auf dem Niveau der Rennversion liegen. Die Belastung des oberen Flügelelements ist sogar so groß, dass Porsche, wie schon beim Gruppe-C-Rennfahrzeug 962, zusätzliche Vertikalabstützungen einsetzt. So wird ein Überschreiten gewisser Maximalbelastungen unterbunden.

Die mit 18 Zoll verhältnismäßig klein gebliebenen Zentralverschlussfelgen von BBS im Y-Speichen-Design sind nicht nur schön anzusehen. Die serienmäßig in Dark Silver-Metallic lackierten Räder erfüllen sogar alle technischen Anforderungen an ein Wettbewerbsrad.

4,2 Liter Hubraum, 9.400 U/min Maximaldrehzahl und 620 PS mit Bio-Ethanol und eFuels

Besonders stolz ist Porsche auf den nochmals deutlich leistungsgesteigerten Sechszylinder-Saugmotor im Heck des 911 GT3 R rennsport. Denn anders als der Rennwagen wird das Editionsmodell nicht von einer sogenannten Balance of Performance (BoP) zurückgehalten. Im Vergleich zu den 565 PS im Rennbetrieb darf der neue Porsche 911 GT3 R rennsport aus dem Vollen schöpfen. Dank geänderter Kolben, Nockenwellen und erhöhter Kompression entwickelt der 4,2 Liter große Sechszylinder-Boxermotor satte 620 PS.

Die Literleistung entspricht damit 148 PS pro Liter Hubraum. Ein so hoher Wert ist für einen GT-Renner mit Saugmotor schlichtweg unglaublich. Dabei hilft übrigens der klopffestere E25-Kraftstoff, auf den Porsche den 911 GT3 R rennsport auslegte. So kann beispielsweise durch den Betrieb mit eFuels ein annähernd CO2-neutraler Betrieb ermöglicht werden. Allerdings funktioniert er auch mit herkömmlichen Kraftstoffen.

Den Porsche 911 GT3 R rennsport gibt es in drei Designs oder in Sichtcarbon

Grundsätzlich wird die Rohkarosse des Sammler-Tracktools in Achatgrau-Metallic auslackiert. Die Außenhaut aus Carbon kann entweder, wie schon beim 935, sichtbar belassen oder neuerdings mit erweiterten Individualisierungsoptionen angepasst werden. Mit dem „Rennsport Reunion Design“, dem „Flacht Design“ – angelehnt an die Gemarkung Flacht in Weissach, auf der die Motorsportabteilung liegt – und dem „Speed Icon Design“ stehen drei Designs zur Verfügung. Sieben neue Farbtöne, die bislang nicht für Motorsportfahrzeuge zur Verfügung standen, darunter Sternrubin und Signalorange.

Der Innenraum des Porsche 911 GT3 R rennsport entspricht weitestgehend dem 992 GT3 R. Allerdings verzichtet er auf konventionelle Rückspiegel. Stattdessen setzt Porsche auf kleine Kameras. Deren Bild wird auf zwei Monitoren links und rechts an den A-Säulen angezeigt. Auf dem Armaturenträger findet sich die obligatorische Limitierungsplakette. Die Sicherheitseinrichtungen im Innenraum sind durchweg FIA-homologiert. Einen Beifahrersitz sucht man hier vergebens. Analog zum farblich anpassbaren Hauptscheinwerfer gibt es allerdings eine schicke Ambiente-Beleuchtung.

Preise und Verfügbarkeit des Porsche 911 GT3 R rennsport nannte Porsche nicht

Ein Preisschild hängte Porsche bei der Präsentation nicht an den GT3 R rennsport. Allerdings wird er selbst von Porsche als „Sammler-Edition“ bezeichnet. Auch über die Verfügbarkeit gibt es keine Informationen. Man kann also davon ausgehen, dass diese Fahrzeuge bereits allesamt vergeben sind. Frei nach dem Motto „Wer nicht gefragt wurde, wird auch keinen bestellen können“.

Porsche 911 GT3 R rennsport Seitenansicht

Es wird spannend zu sehen, wo sich der Sammlerwert des Porsche 911 GT3 R rennsport einpendelt. Denn während beim Vorgänger, dem Porsche 935 „Moby Dick“, mit dem 911 GT2 RS ein Serienfahrzeug Pate stand, basiert der ebenfalls auf 77 Stück limitierte 911 GT3 R rennsport auf einem echten Rennfahrzeug. Dass Porsche wieder mal viel Entwicklungszeit in ein solches Sondermodell steckt, zeigt jedoch, wie bewusst der Konzern trotz klarem Fokus auf Elektrifizierung seine Traditionen pflegt.

© Porsche AG

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