Der hier angebotene Porsche 911 Carrera 2.8 RSR wurde im März 1973 als 19. von nur 55 Fahrzeugen durch die Porsche Rennabteilung aufgebaut und im April an seinen Erstbesitzer, Herrn Dominique Thiry in Straßbourg ausgeliefert. Das Kennzeichen lautete 6203QX67. Herr Thiry setzte den Wagen in der Saison 1973 äußerst erfolgreich ein und bestritt mehrere Rennen siegreich. Noch im Frühjahr und bei winterlichen Bedingungen auf dem „Circuit des Vosges“ errang Thiry mit der Startnummer 119 den Gesamtsieg. Später im Jahr folgte ein weiteres Highlight in der Saison 1973, mit dem Rennsport Klassiker der 4 Stunden von Dijon. Pilotiert wurde Chassis #791 erneut von Dominque Thiry, sowie von Jacques Henry.
Auch hier errang der Wagen einen beeindruckenden Gesamtsieg. Es folgten noch 4 weitere Renneinsätze im Jahr 1973, in Monthléry, Remiremont, Turckheim und Urcy, bei welchen jedoch nicht an die vorherigen Erfolge angeknüpft werden konnte. 1974 erfolgt der Verkauf von Chassis #791 an den Franzosen Claude Pigeon aus Rennes. Dieser setzt den Wagen in der Saison zweimal ein. Bei der „Ronde de la Baule“ mit der Startnummer 1 triumphiert Pigeon mit dem ersten Platz. Beim Rennen in Languille geht Pigeon abermals an den Start, scheidet aufgrund eines technischen Defekts allerdings aus. 1975 wechselt der mittlerweile rennerprobte abermals den Besitzer, verbleibt jedoch nach wie vor in Frankreich. Alain Leroux, der neue Besitzer hat ebenfalls ambitionierte Rennsportpläne für Chassis #791. Am 23. März 1975 startet Leroux mit seinem Zweitfahrer Joel Laplacette bei den „2 heures de l’ACO“ und erzielt einen respektablen 4. Platz in der Gruppe 4. Dieses Rennen sollte als Vorbereitung für das Highlight einer jeden Rennfahrer Karriere fungieren. Der Teilnahme bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Am 25. Juni 1975 war es soweit und Chassis #791 startete bei dem ultimativen Langstreckenrennen. Als Fahrer genannt sind neben Alain Leroux und Joel Laplacette auch der ehemalige Eigentümer Claude Pigeon, welcher aufgrund seiner Erfahrung auf dem Wagen gebeten wurde mit an den Start zu gehe. Nach 24 Stunden überquert der RSR in der Gruppe 4 auf Position 10 liegend erfolgreich die Ziellinie. Ein respektables Ergebnis in Anbetracht der starken, werksunterstützten Konkurrenz. 1976 verkauft Alain Leroux Chassis No. 791 an Herrn Pierre Renauld aus Nancy / Frankreich, welcher den Wagen ebenfalls bei zahlreichen Wettbewerben einsetzt, unter anderem bei der Tour de France. In den folgenden Jahren erlebt der Wagen ebenfalls Einsätze bei zahlreichen Rallys. Pilotiert wird der Wagen hierbei unter anderem von dem späteren Rallye Europameister Yves Loubet. 1989 wird der Wagen in Paris abermals verkauft und in Folge aufwendig und nach Auslieferungsspezifikation restauriert. Der aktuelle Besitzer lässt im April 2020 einen FIA Pass für den Wagen erstellen, womit der Wagen heute für sämtliche historischen Motorsport Events zugelassen werden kann. Dieser voll einsatzbereite 911 Carrera 2.8 RSR bietet Sammlern mit höchsten Ansprüchen die seltene Möglichkeit einen einzigartigen Porsche mit erfolgreicher Rennsportvergangenheit auch zukünftig erfolgreich einsetzen zu können.
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Der Porsche 911 Carrera 2.8 RSR
Im Oktober 1972 wurde auf dem Pariser Automobilsalon der Porsche 911 Carrera 2.7 RS neu vorgestellt. Vorrangiges Ziel der neuen Variante war die Homologation für den Motorsport, da der bis dahin leistungsstärkste 911 2.4 S nicht mehr gegen die hubraumstärkeren Tourenwagen der Wettbewerber konkurrenzfähig war. Die Gruppe 4 forderte damals im Reglement eine Mindestauflage von 500 Exemplaren für die Homologation, diese sollten mit nur geringem Aufpreis zum bisher leistungsstärksten Modell der regulären Modellpalette, dem 911 S 2.4 verkauft werden um so die FIA-Zulassung zu erreichen. Die zunächst geplante Auflage von 500 Stuck war jedoch schnell verkauft. Daher wurde die Produktion fortgeführt und auf 1.000 Stück aufgestockt, was dann auch die Homologation in der Gruppe 3 ermöglichte. Die Bezeichnung ,,Porsche 911 Carrera 2.7 RS“ setzt sich zusammen aus ,,Carrera“, was seit den Porsche 356 als Zusatz für besonders sportlich ausgerichtete Straßenmodelle verwendet wurde, sowie ,,RS“ für ,,Rennsport“ und 2.7 für den Hubraum des Motors. Der Carrera RS war zu seiner Zeit Deutschlands schnellstes Serienauto. Kennzeichen und Statussymbol des Carrera RS war der Heckspoiler, der sogenannte ,,Entenbürzel“, der in Fahrversuchen die Höchstgeschwindigkeit gegenüber der nicht Spoiler bewehrten Version um 10 km/h erhöhte und für Fahrstabilität sorgte. Zudem waren vorne und hinten unterschiedliche Reifendimensionen (v: 185/70 VR 15 h: 215/60 VR15) montiert. Um die breiteren Reifen unter der Karosserie unterzubringen, wurden die hinteren Kotflügel ausgestellt und verbreitert. Darüber hinaus sind die seitlichen ,,Carrera“ Schriftzügen ein typisches Erkennungsmerkmal gewesen. Erhältlich war der Porsche 911 Carrera 2.7 RS mit dem Sport-Pak.et (RS / M471). Diese Version kostete laut Literatur 34.000 DM und wurde ca. 200-217 mal (Abweichungen in der Literatur) gebaut. Aufgrund der, bei den frühen Fahrzeugen verwendeten Dünnblechkarosserie, der Kunststoff Stoßstangen, Porsche Embleme als Aufkleber und weiterer gewichtsreduzierender Maßnahmen lag das Gewicht etwas unter 1.000 kg. Die Sportausführung war für den Motorsport geeignet, trotzdem aber auch alltagstauglich. Alternativ wurde das Touring-Paket (RSL / M472) angeboten, welches etwas mehr Komfort bot. Es beinhaltete in etwa die Ausstattung des Porsche 911 S, was das Gewicht auf etwas unter 1.100 kg erhöhte, dafür hatte man aber u.a. normale Sitze, Ausstellfenster hinten, eine hintere Sitzbank, ein normales Porsche Emblem und normale Türgriffe. Auch waren die, vom 911 S bekannten Stoßstangen montiert. Die Touring Version kostete 36.500 DM, es wurden ca. 1.280-1.308 Stuck (Abweichungen in der Literatur) produziert. Der Umbau zum Rennwagen (RSR / M491) kostete rund 25.000 DM Aufpreis. Dafür erhielt man _einen 911 2.8 RSR nach Gruppe 4 Reglement mit 2,8 Litern Hubraum und 300 PS, der auch gegen die PS- und Hubraum stärkeren Ford Capri und BMW Coupe Tourenwagen wieder konkurrenzfähig war. Nur 55 RSR wurden in Summe gebaut.